Zypresse – Konifere aus dem Mittelmeerraum
Die Echte oder Mittelmeer-Zypresse (Cupressus sempervirens) aus der der Familie der Zypressengewächse (Cypressaceae) ist in den felsigen Bergregionen des östlichen Mittelmeerraums und in Südwest-Asien heimisch. Ursprünglich aus dem Nord-Iran, Kleinasien, Zypern und Kreta stammend, ist sie inzwischen im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. Dort wächst sie an sonnigen, warmen Standorten. Bereits in der Antike wurden die natürlichen Bestände der Zypresse als Bauholz fast vollständig abgeholzt.
Nahezu alle Zypressen, die heute im Mittelmeergebiet zu sehen sind, sind angepflanzt.
Aussehen und Kultur der Mittelmeerzypresse
Wer schon einmal durch die offene Hügellandschaft der Toskana gefahren ist, dem fallen bereits von weitem die schlanken, säulenförmigen Zypressen auf, denn sie können bis zu 30 m hoch werden. Ihre Form erinnert an einen zusammengeklappten Regenschirm.
Im Gegensatz dazu sind die dunkel-graugrünen Nadelblätter mit nur 1 mm Länge eher winzig. Sie liegen wie Schuppen eng an den Trieben an, die unregelmäßige Wedel bilden.
Eine Kultur der Zypresse in unseren Gärten Mitteleuropas ist nur an sonnigen, warmen und windgeschützten Plätzen mit einem trockenen, neutralen bis schwach sauren und gut durchlässigen Boden möglich. Sie verträgt aber auch kalkhaltige Böden. Allerdings ist die Zypresse bei uns nur bis -5 °C winterhart. Blüten und Zapfen wird sie in unserem Klima nicht ausbilden. Sie lässt sich jedoch nur durch Aussaat der Samen aus den vollständig ausgereiften Zapfen vermehren.
Während die Mittelmeer-Zypresse unser mitteleuropäisches Klima nicht verträgt, stehen für die Kultur in unseren Gärten drei verwandte, aus Nordamerika stammende und bei uns winterharte Arten in verschiedenen Sorten zur Verfügung:
- Leylandzypresse (Cupressocarpis leylandii), die aus einer Kreuzung Chamaecypris lawsoniana und Cupressus hervorgangen ist
- Montereyzpresse (Cupressus macrocarpa) mit der bis zu 10 m hohen Sorte ‚Goldcrest‘
- Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana) mit mindestens sieben Kultursorten von der nur 50 cm hohen Sorte ‘Gnom‘ bis zur 10 m hohen ‚Columnaris‘
Die Zapfen der Mittelmeer-Zypresse
Die weiblichen Blütenstände der Zypresse verholzen mit dem Heranreifen der Samen zu einem runden bis eiförmigen Zapfen mit überlappenden, schildartigen Schuppen. Diese Zapfenschuppen sind am Rand etwa aufgebogen und haben in ihrer Mitte einen kleinen Schildknopf.
In der Naturheilkunde und als Bastelmaterial bekannt
Als Heilpflanze und zu Deko-Zwecken werden Bestandteile der Zypresse genutzt.
Heilender Duft
Mittelmeer-Zypressen verbreiten einen würzigen Duft. Allein ihn einzuatmen, kann bereits helfen, die Atemwege zu befreien. Für Heilzwecke werden Zweige, Holz und Früchte verwendet. Aus den noch nicht verholzten weiblichen Zapfen wird ein Tee zubereitet, der bei Erkältungen und Darm-Infektionen hilft.
Zypressen-Zapfen als Deko und zum Basteln
Die 1,5 bis 3 cm großen eiförmigen bis kugelrunden Zypressenzapfen finden ihren Einsatz in der Floristik, insbesondere in der Trocken- und Trauerfloristik. Dort werden sie zum Beispiel naturfarben, gebleicht oder gefärbt in Kränze eingearbeitet oder als Streudeko verwendet.