Zitronengras
Das Zitronengras Cymbopogon (= Andropogon) citratus stammt vermutlich aus der Karibik und wird deshalb auch Westindisches Zitronengras genannt. Sein Ursprung lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren, denn inzwischen wird in den Tropen Südamerikas und Asiens angebaut. Im Gegensatz dazu stammt das Ostindische Zitronengras Cymbopogon flexuosus aus Indien. Die Gattung Cymbopogon besteht aus insgesamt rund 50 Arten. Ihren Verbreitungsschwerpunkt haben die meisten in Sri Lanka und Südindien. Zitronengras ist mehrjährig und wächst in schilfähnlichen Büscheln, die bis zu 2m hoch wachsen können. Zum Blühen kommt es nur selten. Die grasartigen Blätter sind lang und spitz, sie duften nach Zitrone. Nur der untere, verdickte Teil der Stängel findet als Gewürz Verwendung. In den wärmeren Regionen Mitteleuropas kann man es auch im Garten kultivieren. Je höher dabei die Durchschnittstemperaturen liegen, desto mehr Aroma entwickelt es. Man kann es im Topf heranziehen; Temperaturen unter 7°C werden aber auf Dauer nicht vertragen. Dann sollte es ins Haus geholt werden. Das vorkultivierte Zitronengras kann aber in den Sommermonaten an einen vollsonnigen, windgeschützten Platz ausgepflanzt werden. Es benötigt einen nährstoffreichen, gut dränierten Boden. Wenn die Staude in die Breite wächst, kann sie durch Wurzelteilung vegetativ vermehren. Das ätherische Öl ist hauptsächlich in den Stielen vorhanden, daher man sie ernten, bevor sie Blätter treiben. Die frischen Stiele werden – klein geschnitten – als Tee aufgegossen. Getrocknet und gemahlen liefern sie ein aromatisches Gewürz. In der asiatischen Küche werden mit Zitronengras vor allem Reisgerichte verfeinert. Besonders in Thailand fehlt es fast in keinem Gericht. Dazu werden die frischen Blätter verwendet. Getrocknet liefert es einen bekömmlichen Tee, der antibakterielle Wirkung hat und damit Verdauungsprobleme mindert, Fieber senkt, die Schweißsekretion anregt oder ganz einfach nur vorzüglich schmeckt. Das Zitronengrasöl ist Bestandteil von Seifen und Cremes und ist als Basisnote auch in vielen Parfums enthalten. Man kann es auch zusammen mit anderen Kräutern wie dem Lavendel ins Duftsäckchen für den Kleiderschrank füllen. Als Raumduft wird aber meist das Ostindische oder Malabargras Cymbopogon flexuosus verwendet. Citronelle, Bestandteil von Duftkerzen und Hautöl zur Vertreibung lästiger Insekten wird aus Cympogon nardus gewonnen. Cymbopogon martinii, Palmarosa genannt, duftet nicht nach Zitronen, sondern süßlich. Es liefert die Basis für türkisches Geranienöl, das zum Verschnitt des sehr teuren Rosenöls dient.
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