Zinktöpfe und Zinkwanne bepflanzen

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Zink ist bei Metallgefäßen eine Legierung, die korrosionsanfälliges Material wie Stahl vor Witterungseinflüssen schützt. Doch auch aufgrund ihrer dekorativen bis nostalgischen Optik werden Zinkgefäße für Blumen und Kräuter verwendet. Kleine Zinktöpfe und -schalen sowie größere Zinkwannen zum Bepflanzen zeigen sich oft auf der Terrasse, auf dem Balkon oder am Gartenhaus.

Um Zinkwannen und Zinktöpfe zu bepflanzen, gelten dieselben Regeln wie bei anderen Pflanzgefäßen. Diese sind im Folgenden kurz zusammengefasst.

Staunässe vermeiden

Staunässe sollte grundsätzlich vermieden werden. Denn wenn sich immer wieder Staunässe im Zinkgefäß bildet, schadet das auf Dauer nicht nur den Pflanzen, sondern fördert auch das Entstehen von Rostflecken und -rändern. Zwar schützt die Zinklegierung das Metall zuverlässig vor Korrosion. Doch an Stellen, an denen die Legierung nicht vorhanden ist, ist das Metall ungeschützt. In kleinen Rissen und Lücken der Beschichtung kann sich somit Rost bilden. Ob das Zinkgefäß selbst bepflanzt wird oder lediglich als Übertopf dient, ändert nichts am eigentlichen Problem, dass das überschüssige Wasser sich am Gefäßboden sammelt und dort entfernt werden muss.

Abzugslöcher im Boden sorgen dafür, dass überschüssiges Gießwasser abfließen kann und sich keine Staunässe im Pflanzgefäß bildet. Zinkgefäße sind jedoch nicht aus purem Zink gegossen, sondern bestehen aus dünnem Eisen- oder Stahlblech, dessen Oberfläche verzinkt worden ist. Bohrt man Abzugslöcher in den Boden, beschädigt man damit zwangsläufig an dieser Stelle die Zinklegierung rund um den Rand der Löcher. Bereits wenige Millimeter Abrieb der Zinkschicht reichen dem Rost, in den Gefäßboden einzudringen und sich dort langsam auszubreiten.

Blähton statt Kies

In einer Dränage-Schicht im Zinkgefäß kann das überschüssige von den Pflanzen nicht genutzte Gießwasser aufgefangen werden. Das Wasser muss aus dem Gefäß abfließen können oder absorbiert werden.

Eine Dränageschicht aus Kies ist dabei keine optimale Lösung. Denn das überschüssige Gießwasser sammelt sich zwar zwischen den Kies-Teilchen, wird von diesen aber nicht absorbiert oder zurückgehalten. Der Grundwasserspiegel im Gefäß beginnt zu steigen und irgendwann stehen die Wurzeln der Pflanzen unter Wasser, Staunässe herrscht und die Pflanzen beginnen zu faulen. Außerdem kann spitzer, scharfkantiger Kies die Zinklegierung beschädigen.

Blähton hingegen speichert Gießwasser. Er wird in der Hydrokultur von Pflanzen verwendet und besteht aus kleinen gebrannten Tonkügelchen, die keine scharfen, gebrochenen Kanten haben und deswegen die Zinklegierung auch nicht beschädigen. Blähton-Kügelchen nehmen überschüssiges Wasser auf und geben es bei Bedarf langsam an die Pflanzenwurzeln ab. Damit tragen sie zur Regulierung des Wasserhaushaltes der Pflanzen bei.

Tipp: Ein wasserdurchlässiges Vlies sollte zwischen die Dränageschicht und das darüber liegende Pflanzsubstrat gelegt werden. So wird verhindert, dass mit dem Gießwasser Teile der Pflanzenerde in die Dränageschicht einsickern und diese verstopfen.

Pflanzen für Zinkgefäße

Prinzipiell sind alle Pflanzen, die nicht zu breit oder zu tief wurzeln, für Zinkgefäße geeignet. Doch gibt es noch andere Faktoren, die die Eignung bestimmter Pflanzengruppen für Zinkgefäße einschränken oder begünstigen können.

Sumpfpflanzen

Sumpfpflanzen wachsen in sehr feuchtem Substrat. Sie nehmen über ihre Wurzeln viel Wasser auf, entziehen es damit dem Bodensubstrat und geben es als Transpiration an die Umgebung ab. Außerdem haben viele Riedgräser und andere in Sümpfen wachsende Pflanzen hohle Stängel. Dann kann sauerstoffreiche Luft bis in die Wurzeln und die untere Bodenschicht gelangen. So wird verhindert, dass sich anaerobe, also sauerstofffreie Zonen im Substrat bilden und Fäulnis im Boden ausbreiten kann.

Damit der Bildung von Rost im Zinngefäß für Sumpfpflanzen durch die notwendigerweise hohe Bodenfeuchtigkeit kein Vorschub geleistet wird, wird

  • entweder die Innenseite des Zinkgefäßes lückenlos mit Teichfolie ausgekleidet
  • oder eine Pflanztasche aus reiß-festem Polyethylen in das Zinkgefäß gehängt

Rhododendren und andere Moorbeet-Pflanzen

Bei Rhododendren und anderen Moorbeet-Pflanzen kommt neben der vergleichsweise hohen Bodenfeuchtigkeit von bis zu 70% als weiteres Problem hinzu, dass Moorbeeterde oder auch reiner Torf sehr sauer sind und entsprechend niedrige pH-Werte zwischen 3,4 und 3,7 aufweisen. Saures Wasser oder saurer Boden wirkt aber korrosiv. Es greift das Eisenblech an. Das Eisen geht teilweise in Lösung und es bilden sich Rost oder Salze. Falls nicht eine lückenlose Zinkschicht ohne Kratzer und Risse das darunter liegende Metall schützt, kann das Metall schließlich regelrecht zerbröseln.

Tipp: Diese Probleme lassen sich vermeiden, indem man Torf durch Kokoshumus ersetzt. Die Kokosfasern bilden ein ähnlich lockeres und Wasser speicherndes Substrat, sind aber neutral bis schwach basisch (pH >7) und greifen das Metall nicht an. Es hat sich gezeigt, dass viele Moorbeet-Pflanzen in Kokos-Substrat ebenso gut wie in torfhaltiger Erde gedeihen.

Sandpflanzen

Pflanzen, die in reinem Sand wachsen, sind die Idealbesetzung für Zinkgefäße. Denn reiner Sand verhält sich inaktiv, ist aber sehr durchlässig und greift Eisen und andere Metalle nicht an. Vorausgesetzt werden muss, dass der Sand aus abgerundeten Partikeln ohne Zacken oder scharfen Kanten besteht, die die Zinklegierung beschädigen könnten.

Halophyten sind dagegen nicht für Zinkgefäße geeignet. Die Pflanzen wachsen in besonders salzhaltigem Sand. Beispielsweise könnten das Strand-Sand aus dem Gezeitenbereich oder Salzwiesen sein, die regelmäßig bei Spring- und Sturmflut unter Wasser stehen. Salzhaltiges Wasser greift selbst Edelstahl an. Denn das in Salz enthaltene Chlorid wirkt ab einer Konzentration von mehr als 30mg/l korrosiv. Meerwasser hat sogar eine durchschnittliche Chlorid-Konzentration von 18 Gramm pro Liter. Der Chloridgehalt im feuchten Strand- oder Dünen-Sand kann noch wesentlich höher liegen.

Steingarten- und Steppenpflanzen

Steingarten- und Steppenpflanzen sind für die Bepflanzung von Zinkgefäßen geeignet. Sie kommen in der Regel mit wenig Wasser aus und überstehen auch längere Trockenperioden. Dazu zählen unter anderem viele Gräser, aber auch Steppenpflanzen wie der Kalifornische Goldmohn, das Mädchenauge, Monarden und Agstachen.

Kakteen und Sukkulenten

Kakteen und andere Sukkulenten sind ebenfalls ideal für Zinkgefäße. Sie kommen nicht nur mit wenig Wasser aus, sondern haben meist auch sehr flache Wurzeln. Zudem können sie das Wasser, welches sie nach und nach über ihre Wurzeln aufnehmen, in ihren dickfleischigen Blättern (vor allem die Dickblattgewächse der Familie Crassulaceae) oder in ihren stark verdickten Stämmen (Kakteen) speichern. Auf diese Weise überstehen sie lange Trockenperioden. Auch manche Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) zählen dazu, beispielsweise die Walzenwolfsmilch Euphorbia myrsinitis.

Zinktöpfe und Zinkwanne bepflanzen Wissenswertes
Zinkwanne bepflanzt mit Sempervivum und Sedum | Bild: © Peter Schröder

Ein- und zweijährige Sommerblumen

Sommerblumen wie die Buntnesseln, Elfenspiegel, Kokarden, Löwenmäulchen, Sommeraster, Strandflieder, Wucherblumen oder Zinnien eignen sich für einen Platz im Zinkgefäß.

In flachen Anzuchtschalen werden sie zunächst ausgesät, pikiert und je ein bis drei Pflänzchen in einen 12-cm-Topf gepflanzt. Wenn sie etwa ihre halbe Wuchshöhe erreicht haben, können sie in das Zinkgefäß umgesetzt werden.

Tipp: Sommerblumen sollten nicht zu dicht stehen. Die anfangs noch verhältnismäßig großen Lücken zwischen den Pflanzen lassen sich beispielsweise mit Moos ausfüllen, welches auf dem Boden ausgelegt und angedrückt wird. Das sieht nicht nur dekorativ aus, das Moos hält auch die Bodenfeuchtigkeit. Dann müssen die Sommerblumen weniger gegossen werden.

Zwiebelblumen

Für Zinkgefäße sind vor allem kleinere Blumenzwiebeln geeignet, die nur wenige Zentimeter tief in den Boden gesetzt werden müssen. Dazu zählen beispielsweise Traubenhyazinthen, Blausterne und andere Scilla-Arten, Pflaumeniris, Krokus, Botanische Tulpen und kleinere Narzissen wie die Engelstränen-Narzissen und die Alpenveilchen-Narzissen.

Besonders Blumenzwiebeln, die im vorangegangenen Frühjahr und Sommer viel Energie und Nährstoffe in der Gartenerde speichern konnten, sollten in Zinkgefäße gesetzt werden.

Tipp: Nachdem die Laubblätter verwelkt und abgestorben sind, gräbt man dazu die Pflanzen im Garten aus und lagert sie einige Wochen trocken, dunkel und kühl. Anschließend setzt man sie im Herbst nicht wieder in die Gartenerde, sondern in ein Zinkgefäß zum Überwintern. Denn treiben sie im zeitigen Frühjahr wieder und beginnen bald darauf zu blühen.

Stauden und Zwerggehölze

Bei Zwerggehölzen, die in ein Zinkgefäß gesetzt werden, sollte darauf geachtet werden, dass sie keine langen Wurzeln haben. Ausgesprochen flache Wurzeln haben beispielsweise Heidepflanzengewächse wie die Besenheide (links im Bild) oder viele flach über dem Boden kriechende Zwerggehölze.

Kräuter und Gemüse

Trockenheit liebende Küchen- und Gewürzkräuter eignen sich am besten, um Zinktöpfe und Zinkwannen zu bepflanzen. Das sind zum Beispiel Basilikum, Bohnenkraut, Dill, Oregano, Salbei und Thymian.

Bepflanzt werden können die Gefäße, sobald die Kräuter pikiert und ausgepflanzt werden können. Für die Anzucht aus den Samen eignen sich hingegen besser spezielle Aussaat- und Anzuchtschalen.

Gut zu wissen: Bei Kräutern und vor allem Gemüsepflanzen in Zinkgefäßen kommen einem vielleicht Bedenken, dass Spuren von Zink von der Gefäßwand in die Pflanzenerde und von dort über die Wurzeln von den Pflanzen aufgenommen werden. Wenn dann diese Pflanzen von uns gegessen werden, gelangt dieses Zink schließlich in unseren Körper. Doch diese Bedenken sind grundlos. Denn, wenn überhaupt, sind diese Spuren von Zink so gering, dass sie im Pflanzsubstrat, in den Pflanzen und schließlich auch im menschlichen Körper minimal und kaum nachweisbar sind. Außerdem gehört Zink sowohl für die Pflanzenwelt als auch für den Menschen zu den essentiell notwendigen Mineralien.

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