Zapfen trocknen und haltbar machen
Nadelbäume werden auch Koniferen genannt. Und Koniferen wörtlich übersetzt heißt nichts anderes als „Zapfenträger“. Denn das ist es, was Nadelbäume neben ihren nadelförmig schmalen Blättern ausmacht: die Zapfen. Diese weiblichen verholzenden Blüten der Koniferen werden gern als Naturdeko genutzt.
Zapfen sammeln: Genehmigung
Fürs Zapfensammeln benötigen Sie eine Genehmigung. Denn am Waldboden liegende Zapfen darf man nicht einfach auflesen und mitnehmen. Für das Sammeln von Zapfen und Zweigen braucht es ebenso wie fürs Pilzesammeln eine schriftliche Genehmigung. Diese erhalten Sie beim jeweiligen Waldbesitzer, in der Regel also vom zuständigen Forstamt. In Naturschutzgebieten und Nationalparks hingegen ist eine Genehmigung bei der Naturschutzbehörde zu beantragen. Die Regelungen sind von Land zu Land verschieden. In der Schweiz zum Beispiel ist das Sammeln von am Boden liegenden Zapfen in kleinen Mengen für den Eigenbedarf grundsätzlich erlaubt.
Zapfen für die Zapfen-Deko
Zapfen werden häufig zum Basteln, für Gestecke und Kränze verwendet. Einige wie die Zapfen der Bergkiefer, der Schwarzkiefer oder die Fichtenzapfen finden Sie auch in unseren Wäldern. Andere sind am Mittelmeer, in Australien oder in Südafrika zu entdecken. Als Naturdeko werden Zapfen zumeist gefärbt, (weiß) gewaschen, gefrostet oder gewachst oder naturbelassen angeboten. Neben den Nadelbäumen existieren einige Laubbäume, die Zapfen bilden. Auch von diesen finden Sie im Folgenden ein paar Beispiele.
Bergkiefer-Zapfen haben einen symmetrischen Aufbau, die Zapfenschuppen sind flach bis mäßig gewölbt | Bild: Floristik24
Zypressenzapfen, rot gefrostet: Zypressenzapfen sind fast würfelförmig rund, nur bis zwischen 2 und 3 cm klein und haben gehörnte Schuppen | Bild: Floristik24
Schwarzkiefer-Zapfen, grün gefrostet: Sie ähneln den Zapfen der Bergkiefer. Sie sind jedoch mit bis zu 8 cm Länge etwas größer und die Zapfenschuppen sind in trockenem Zustand stärker gespreizt und geöffnet | Bild: Floristik24
Fichtenzapfen: Die walzenförmigen, braunen Zapfen der Fichte können bis zu 15 cm lang sein | Bild: Floristik24
Maritima-Zapfen, rot gefrostet: Die großen, an der Basis runden Zapfen der Strandkiefer passen geradeso in die hohle, geöffnete Hand. Sie sitzen in Quirlen zu zweit oder viert sternförmig rund um den Zweig. Deshalb wird die Strandkiefer manchmal auch Sternkiefer genannt | Bild: Floristik24
Strobus-Zapfen, weiß/goldfarben gefärbt: Die Zapfen der Weymouthskiefer sind lang und schmal, sie können bis zu 20 cm lang werden. Frisch geerntet, sind sie sehr harzreich und ihre Zapfenschuppen sind weit geöffnet | Bild: Floristik24
Pinienzapfen, cremefarben gefärbt: Pinienzapfen sind mit bis zu 15 cm Länge und 10 cm Breite an der Basis etwas kleiner als die Zapfen der Strandkiefer | Bild: Floristik24
Douglasie Zapfen: Sie werden zwischen 5 und 10 cm lang und sind leicht von anderen Zapfenarten zu unterscheiden. Denn an den Schuppen haben sie zu Zipfeln ausgezogene Spitzen. In getrocknetem Zustand sind die Zapfenschuppen weit geöffnet | Bild: Floristik24
Murii-Zapfen: Zapfen vom Silberbaum Leucadendron murii | Bild: Floristik24
Amberbaum-Zapfen, rot gefrostet: Streng genommen handelt es sich dabei nicht um verholzende Zapfen, sondern um eingetrocknete Fruchtstände | Bild: Floristik24
Salignum-Zapfen vom Silberbaum Leucadendron salignum, weiß gewaschen | Bild: Floristik24
Kasuarina-Zapfen, grün gewachst: Die Zapfen sind sehr klein und haben eine rundum geöffnete Ei- bis Kugelform | Bild: Floristik24
Wer selbstgesammelte Zapfen als ansprechende Deko verwenden möchte, wird schnell feststellen, dass einige Schritte bis dahin zu erledigen sind. Denn mit dem Auslesen und Sammeln der Zapfen ist es meist nicht getan. Bevor man die Zapfen zum Basteln oder in Gestecken, Kränzen oder anderen Arrangements verwenden kann, müssen sie gründlich gesäubert, getrocknet und haltbar gemacht werden.
Zapfen säubern
Frisch aufgelesene am Boden liegende Zapfen sind meist verschmutzt. Es haften ihnen Erdreste an, oder ihre Schuppen sind von Algen oder Flechten überzogen. Sie mechanisch mit einer Bürste zu reinigen, würde die Schuppen beschädigen.
Tipp: Viel schonender ist es, die Zapfen für etwa 30 Minuten in eine Lösung aus Wasser und 5%-igem Essig im Verhältnis 2:1 zu legen. Anschließend werden sie unter fließendem Wasser abgespült – und der Schmutz ist weg.
Zapfen trocknen
Viele Zapfenarten, allen voran die Fichtenzapfen, öffnen sich, um ihre Samen zu entlassen. In diesem Zustand sind sie dekorativer. Werden sie allerdings feucht, dann schließen sie sich wieder.
Früher hat man diese Eigenschaft genutzt und einen Fichtenzapfen als einfaches Barometer vors Fenster gehängt. Waren die Schuppen des Fichtenzapfens weit geöffnet, dann blieb das Wetter warm, sonnig und trocken. Schlossen sie sich, dann änderte es sich und es war mit Regen zu rechnen. Selbst wenn die Luftfeuchtigkeit anstieg, schlossen sie sich bereits.
Für Hobby-Meteorologen mag das sehr spannend sein. Will man aber mit den Zapfen basteln und sie in Gestecken und Kränzen verwenden, müssen die Zapfen dauerhaft geöffnet bleiben.
Dazu werden sie getrocknet und haltbar gemacht. In der Floristik wird dieser Prozess klenken genannt.
Die Zapfen kann man im Backofen bei 90 °C auf einem Backtrennpapier trocknen. Dann lässt man sie an der Luft abkühlen. Das hat einen entscheidenden Nachteil: Ist die Luftfeuchtigkeit hoch, werden sie sich schon bald wieder schließen.
Tipp: Zapfen trocknen mit Silica-Gel
Besorgen Sie sich aus dem Drogeriehandel ein Packung Silica-Gel. Trocken sind die Körnchen blau. Feucht nehmen sie eine rosa Farbe an. In eine gut schließende, durchsichtige Plastikdose füllen Sie das blaue Silicagel bis auf etwa ¾ Höhe. Dort hinein betten Sie die zu trocknenden Zapfen. Die Dose wird möglichst luftdicht verschlossen. Öffnen Sie die Dose nach etwa zwei bis drei Stunden wieder und entnehmen Sie die getrockneten Zapfen. Da diese bereits bei Raumtemperatur getrocknet sind, ziehen sie nicht gleich wieder Luftfeuchtigkeit an und werden längere Zeit geöffnet bleiben.
Das Silicagel kann immer wieder zum Trocknen weiterer Zapfen genutzt werden. Hat es sich rosa verfärbt, ist also feucht geworden, dann trocknen Sie es es kurz im Ofen, bis es wieder blau ist.
Damit die getrockneten Zapfen auf Dauer geöffnet bleiben, werden sie entweder kurz in flüssiges Wachs getaucht oder mit einem farblosen Lack eingesprüht.
Wer keine Möglichkeit hat, Zapfen selbst zu sammeln oder wem das Reinigen, Trocknen und Konservieren der Zapfen zu aufwendig ist, kann diese Naturdeko in Floristik-Shops oder einem Shop für entsprechenden Bastelbedarf erwerben.
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