Ysop
Ysop Hyssopus officinalis wird auch Bienen- oder Eisenkraut genannt. Er stammt aus Süd- und Osteuropa, wird in Mitteleuropa aber schon seit dem späten Mittelalter angebaut. Stellenweise ist er aber auch bei uns verwildert. Ysop findet man an sonnigen Hängen und Hügeln vor allem auf kalkhaltigen Böden. Die mehrjährige Staude wird rund 60 cm hoch. Dieser Halbstrauch verzweigt sich in zahlreiche Äste, die eine braune, leicht abblätternde Rinde haben. Die Blätter stehen gegenständig an kurzen Trieben. Die relativ schmalen Blätter sind intensiv grün, kahl oder dicht behaart und haben auf beiden Seiten ölhaltige Drüsen. Die Blüten haben einen leuchtend blauen bis violetten Farbton. Ysop blüht zwischen Juli und Oktober. Die Nüsschenfrüchte sind etwa 2mm groß, braun gefärbt und haben eine glatte Oberfläche. Bei Feuchtigkeit quellen sie auf und verschleimen, ähnlich wie man es von den Samen der Gartenkresse kennt. Im Garten gibt man dem Ysop einen warmen Platz, auch wenn er winterfest ist und auch tiefer Fröste gut übersteht. Er braucht einen gut dränierten und kalkhaltigen Boden, ist also ein idealer Kandidat für den Steingarten. Die Samen werden zunächst in Reihen mit 5cm tiefen Rillen ausgesät, aber nicht mit Erde bedeckt. Denn Ysop ist ein Lichtkeimer. Einfacher ist es, Ysop unter Glas in einem Frühbeet auszusäen. . Wenn die Pflanzen dann rund 15cm groß sind, können sie auf 60cm Abstand vereinzelt oder in den Stein- oder Kräutergarten ausgepflanzt werden. Man kann aber auch den Stock im Frühjahr oder Herbst teilen und in einem Abstand von 25 mal 25cm auspflanzen. Alternativ kann man aus den verholzten Triebe neue Stecklinge schneiden. Den Ysop sollte man gelegentlich mit reifen Kompost und etwas Algenkalk düngen. Nach der Blüte stutzt man den Strauch bis auf Handbreite über dem Boden. Vor Wintereinbruch sollten die Pflanzen sicherheitshalber etwas abgedeckt werden. Im Garten ist der Ysop auch eine hervorragende Bienenweide. Die einmal angelockt, auch das Gemüse in der Nachbarschaft der Ysop-Pflanzen bestäuben können. Die Triebe und Blätter können jederzeit geerntet werden. Vor der Blütezeit sollte das Laub vollständig abgeschnitten werden ebenso im Frühherbst. Die verwendbaren Pflanzenteile werden zur Konservierung getrocknet, eingefroren oder in Öl eingelegt. Ysop schmeckt scharf und leicht bitter. Das meiste Aroma ist in den Stielenden und Blätter enthalten. Als Gewürz findet Ysop in Salaten, Suppen, Bohnengerichten und zu Fisch und Fleisch Verwendung. Ysop wird auch zur Herstellung von Likör und Parfum genutzt. Die ätherischen Öle und Gerbstoffe des Ysops wirken verdauungsfördernd und krampflösend. Als Tee getrunken, löst er bei hartnäckigem Husten den Schleim.
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