Winterpostelein – benötigen einen frischen humus- und nährstoffreichen Boden
Winterpostelein Clyatonia (früher Montia) perfoliata, auch Winterportulak, Kuba-Spinat oder Tellkraut genannt, stammt aus dem Westen Nordamerikas, ist aber inzwischen auch in Mitteleuropa und auf anderen Kontinenten verbreitet. In Mitteleuropa wird es als noch relativ unbekanntes, neues Wildgemüse vor allem in Norddeutschland angebaut.
Es ist winterhart und kann daher auch als Wintergemüse verwendet werden.
Es hat sich seit einiger Zeit auch manchen Stellen auf Feldern und in Unkrautbeständen ausgebreitet. Der Winterpostelein ist eine zweijährige Pflanze, die ähnlich dem Portulak im ersten Jahr grüne Blattpolster bildet. Erst im darauffolgenden Frühjahr bilden sich über den Blättern auch die kleinen Blüten.
Die ersten, fleischigen Blätter haben eine rauten- bis eiförmige Spreite mit einem langen Stiel.
Jeweils der nachfolgenden Blätter wachsen dann dicht unter dem Blütenstand so zusammen, dass der Eindruck entsteht, der Blütenstängel würde durch ein einziges Blatt hindurch wachsen. Im Frühjahr bilden dann bis zu 40 der nur bis zu 4mm großen Blüten den Blütenstand oberhalb dieser Blätter. Die zwittrigen Blüten haben weiße bis rosa überhauchte Kronblätter. Die Befruchtung der Blüten erfolgt durch Selbstbestäubung. Im Garten benötigt der Winterpostelein einen frischen humus- und nährstoffreichen Boden an einem halbschattigen Platz.
Er ist Kaltkeimer, das bedeutet, dass die Saat nur bei Temperaturen unterhalb von 12°C aufgeht.
Man sät ihn entweder im März/April direkt ins Freiland in Reihen mit jeweils 20cm Abstand aus. Dann können die Blätter schon im Sommer geerntet werden. Aber man wartet mit der Aussaat bis Ende August oder September, dann kann der Winterpostelein den Winter über geerntet werden. Der Winterpostelein ist jedoch nicht vollkommen winterhart. Deshalb muss man das Beet während der Frostperiode mit Folien oder Reisig abdecken. Stattdessen ist aber auch die Kultur im (unbeheizten) Gewächshaus oder Frühbeet möglich, was die Zeit bis zur Ernte natürlich auch verkürzt. Bei Frühjahrsaussaat kann die Sommermonate hindurch bis zum Erscheinen der Blüte geerntet werden. Dazu schneidet oder zwickt man die frischen Blätter vorsichtig ab.
Aber auch die Blüten sind essbar und dienen gleichzeitig zur Dekoration des Wildsalates. Bei Herbstaussaat können im Winter die oberirdischen Pflanzenteile zwei- bis dreimal geschnitten und geerntet werden. Die Blätter des Winterposteleins sind reich an Vitamin C und Mineralien. Sie haben einen frischen, säuerlichen Geschmack und eignen deshalb bestens sich für Salatgerichte. Man kann ihn aber auch kochen und wie Spinat anrichten.
Foto:
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Antandrus, Public Domain
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