Vierblättriger Glücksklee
Der Vierblättrige Sauerklee Oxalis tetraphylla stammt aus Zentralmexiko. Dort ist er mit drei Unterarten vertreten. Es gibt zwar einzelne isolierte weitere Vorkommen weltweit, die aber vermutlich auf Einschleppung und Verwliderung von Gartenkulturen zurückzuführen sind. In Gärtnereien und in der einschlägigen älteren Gartenliteratur ist immer noch der alte Name Oxalis deppei zu lesen, der aber längst ein ungültiges Synonym für Oxalis tetraphylla ist. Oxalis tetraphylla ist eine ein- bis mehrjährige Sauerkleeart, die zwischen 15 und 40cm in die Höhe wächst. Die Pflanze bildet niederliegende, verzweigte Stängel, die auch im Boden verwurzeln. Die Laubblätter sidn kleebattartig, es gibt jedoch vier statt der sonst üblichen drei Blätter. Die Blätter haben eine keilförmige Gestalt und weisen – zumindest bei der Naturform Mexikos – einen gewinkelten roten Streifen, der sich quer über das Blatt hinzieht. Zuchtformen können stattdessen – wie im Bild zu sehen – einen dunkelroten Fleck in der Blattmitte haben, der mehr als die Hälfte der Blattfläche einnimmt. In diesem Fall sind auch die Blattränder rötlich gefärbt und mit Härchen besetzt. Die rosenroten Blüten stehen zu mehreren in einer grundständigen Dolde. Die Blütenkrone hat eine gelbe oder grünliche Mitte. Der Glücksklee blüht in der Zeit zwischen den Monaten Juni bis Oktober. Der Glücksklee hat eine unterirdische Sprossachse, die Stolonen bildet. Stolonen sind Ausläufer, die nach Abtrennung von der Mutterpflanze, autovegetativ eigenständige Tochterpflanzen bilden. An den Spitzen dieser Stolone bildet der Glücksklee im Herbst kleine Zwiebelchen aus. Diese Zwiebelchen schnüren sich nach zwei bis drei Jahren von der Mutterpflanze ab. Die Zwiebel sind aus mehreren schuppenartigen Schalen aufgebaut. Die Hälfte dieser Zwiebeln bleibt als Wasserspeicher erhalten, die andere Hälfte der Schuppen differenziert sich zu neuen Kleeblättern aus. Der Vierblättrige Glücksklee kann an einem sonnigen bis halbschattigen Platz im Steingarten, als Beeteinfassung oder in Pflanzenschalen gesetzt werden. Die Zwiebeln kann man den Winter über kühl, aber frostfrei im Keller lagern und dann im Frühjahr etwa 2cm tief in den Boden setzen. Diese Sauerkleeart wird schon seit 1822 kultiviert; neben den rot blühenden Formen wurde auch einige weißblühende Sorten herausgezüchtet. Vierblättriger Klee gilt seit alters her als Glücksbringer. Darunter ist aber weniger der Vierblättrige Glücksklee Oxalis tetraphylla zu verstehen als der seltene Fund eines vier- statt nur dreiblättrigen Weißklees Trifolio repens.
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