Tomatillo
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Die Tomatillo Physalis philadelphica (früher ixocarpa) aus Mittelamerika ist – wie bereits die auffällige Fruchtbeere Frucht ,die vollständig umhüllt ist von den Kelchblättern, vermuten lässt – eine nahe Verwandte unserer einheimischen Lampionblume Physalis alkekengi und ursprünglich aus Südamerika stammenden Kapstachel- oder Andenbeere Physalis peruviana. Die Gattung der Blasenkirschen Physalis besteht aus mehr als 70 Arten, die meisten davon in Lateinamerika heimisch und dort als Nutz- und Heilpflanzen genutzt. Sei wird inzwischen aber auch in Afrika, Indien und im Süden der USA angebaut. Die Tomatillo ist eine einjährige Pflanze, die bis zu 2m in die Höhe wachsen kann. Wie alle bei uns bisher bekannte Physalis-Arten hat sie einen relativ dünnen Stängel und knickt leicht um, wenn sie zur Fruchtreife nicht gestützt wird. Die jungen Laubblätter sind noch am Rande gezackt, die älteren,ovalen Blätter glattrandig. Die junge Pflanze bildet zunächst eine dünne Pfahlwurzel, die sich dann zu einem reichen, flachen Wurzelsystem entwickelt. Später senkt sich die Sprossachse ab und bildet Adventivwurzeln. Diese Adventivwurzeln bilden dann im Boden ein von dem Hauptwurzelgeflecht der Mutterpflanze ein unabhängiges Wurzelsystem, das mit einer neuen Sprossachse austreibt. Diese Sprossache hat bis zu 5 Internodien (= den Abschnitten zwischen den Nodien, den Knoten). An der Spitze des Sprosses bilden sich eine Blüte, ein Blatt und 2 Seitenäste. Dies setzt sich mit jedem weiteren Knoten zu, bis die Pflanze nach drei Monaten zu altern beginnt und abstirbt. Die Einzelblüten sitzen in den Verzweigungen der Sprossachse. Die gelben Kronblätter bilden ein streng symmetrisches Fünfeck. Der Blütengrund ist dunkel gefärbt. Nach der Bestäubung durch Insekten entwickelt sich die grüne Frucht, die – ähnlich wie bei der Lampionblume – vollständig von den grünen Kelchblättern der Blüte eingeschlossen wird. Die Tomatillo-Frucht erreicht einen Durchmesser von maximal 10cm. Sie füllt die Hülle aus den Kelchblättern vollständig aus und durchbricht diese Hülle schließlich, wenn die Frucht reif ist. Die Hülle vertrocknet und wird braun, die Frucht nimmt einen gelben Farbton an. Der Geschmack der reifen Frucht erinnert an Stachelbeeren, dabei ist das Fruchtfleisch aber biss-fest wie bei einem Apfel. Im Handel werden inzwischen mehrere Sorten mit unterschiedlichen Farben und Geschmacksrichtungen Die Samen der Tomatillo-Pflanze sind inzwischen auch im Gartenfachhandel erhältlich. Die Pflanzen sind frostempfindlich. Man kann sie ab März unter Glas, in Kulturtöpfen oder anderweitig geschützt aussäen. Man sollte die Samen in warmem Wasser vorquellen, das reduziert die Keimzeit auf wenige Tage. Die Samen keimen ab einer Temperatur von 22°C. Die Jungpflanzen können dann nach den Eisheiligen ins Freiland ausgepflanzt werden. Der Standort im Garten sollte sonnig und windgeschützt sein. Die einzelnen Pflanzen sollten in einem Abstand von etwa 80 cm ausgepflanzt werden. Spätestens zur Blüte sollte die Tomatillo- abgestützt werden, denn sonst knickt unter der Last der schweren Früchte um. Die weitere Pflege ist der von Tomaten vergleichbar, jedoch sollte etwas weniger gedüngt werden. Ab August können die Früchte geerntet werden. Will man sie roh als Obst verzehren, dann sollten die Früchte voll ausgereift sein. In Gerichten wie Chilis, Ratatouille und Soßen stört die Fruchtsüße, dann sollte die noch nicht voll ausgereifte Frucht verwendet werden. Sei ist ein wichtiger Bestandteil der berühmten Salsa verde Lateinamerikas. Die reifen Früchte der Tomatillo-Pflanze sind reich an Vitamin C, Vitamin B1, Calcium, Magnesium und Eisen. In der Naturmedizin Mexikos werden die Fruchthüllen der Tomatillo abgekocht und der Sud bei Zuckerkrankheit verabreicht. Die Fruchtbeere selbst soll Fieber senken und den Harnfluss anregen können.
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