Tafelblatt Saxifra als Solitärpflanze oder in kleinen Gruppen
Das Tafelblatt Astilboides tabularis stammt aus dem Norden Chinas und Koreas, wo es an den bewaldeten Berghängen und in feuchten Schluchten wächst. Es wird jedoch bereits seit dem ausgehenden 19.Jahrhundert auch in Europa als Zierpflanze für Gärten und Parks genutzt. Das Tafelblatt ist eng mit den Schaublättern der Rodgersia verwandt, unterscheidet sich von diesen aber vor allem durch die Blattform deutlich. Es wird gele-gentlich auch Tafelblatt-Rdogersie genannt.
Astilboides tabularis ist eine mehrjährige Staude, die bis zu 1m hoch werden kann. Sie bildet ein kräftiges Rhizom. Die schild- bis kreisförmigen, grünen Blätter sind mit bis zu 90cm Durchmesser riesengroß. Hinzu kommt noch der Blattstiel mit weiteren 30cm Länge. Die Blätter sind am Rand gelappt. Zunächst treiben im Frühjahr diese Blätter aus. Erst später erscheint der Blütenstängel, der ebenfalls mit handförmig gelappten, wenn auch viel kleineren Blättern besetzt ist. Im Juni setzt dann die Blütezeit ein. Zahlreiche, kleine weiße, grünlich-weiße oder hell-violette Blüten bilden den trauben-rispenartigen Blü-tenstand, der unter dem Gewicht der Blüten leicht überhängt.. Die trichterförmigen, klei-nen Blüten werden aus 4 bis 5 Kelchblättern und ebenso vielen Kronblätter gebildet. Es gibt pro Blüte 6 bis 8 Staubblätter und 2 bis 4 Fruchtblätter. Der Gattungsname Astilboides weist darauf hin, dass der Blütenstand dem der Naturform der Astilben ähnelt.
Im Garten bekommt das Tafelblatt als Solitärpflanze oder in kleinen Gruppen (mit einem Pflanzabstand von jeweils etwa 80 bis 90cm zueinander) einen halbschattigen Standort, z.B. unter Laubbäumen oder an einem Gehölzrand. Das Tafelblatt bevorzugt einen kühlen Platz mit hoher Luftfeuchtigkeit. Pralle Sonne ist auf alle Fälle zu vermeiden, da sonst die Blätter regelrecht verbrennen können. Auch am Rand des Gartenteichs findet diese schmucke Blattstaude z.B. als Kontrast zu kleineren Bambusarten einen idealen Platz, der Boden sollte feucht, aber nicht staunass sein. Der Boden sollte kalkarm, lehmig-feucht, humus- und nährstoffreich sein. Gepflanzt werden kann eigentlich immer, solange der Boden noch nicht gefroren ist. Die abgeblühten Stängel kann man im Herbst bis zum Bo-den zurück schneiden. Man sollte die Pflanze, die langlebig ist, aber auch entsprechend langsam wächst, in den ersten Jahren weder umpflanzen noch teilen. Es bildet mit der Zeit einen kräftigen Horst und kann dann auch nach einigen Jahren zum ersten Mal durch Teilen des Rhizoms vegetativ vermehrt werden.
Die Pflanze ist zwar winterhart, Überwinterungsorgan ist das Rhizom, aus dem es erst im späten Frühjahr wieder austreibt. Aber in kühleren Regionen sollte man doch sicherheits-halber das Rhizom mit etwas Lauberde und Reisig vor strengen Frostnächten schützen. Nach dem Austrieb kann man die Pflanze mit Kompost oder einem Langzeitdünger in ih-rem Wachstum stärken. Der Pflegeaufwand für das Tafelblatt ist gering, Hauptsache man lässt der Staude ihre Ruhe!
Foto:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Astilboides_tabularis.jpg
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