Stranddistel
Die Stranddistel Eryngium maritimum, auch Blaue Dünendistel der Seemannstreu genannt, ist an den Küsten Europas und Kleinasiens zu finden. Sie wächst vor allem auf nährsalzhaltigen Sandböden und Weißdünen. Sie lässt sich aber auch im Garten kultivieren, sofern man einige Pflegehinweise beachtet. Die Standdistel ist zwei- oder mehrjährig und wird bis zu 50cm hoch. Die Pflanze ist stachelig und stark verzweigt. Die ganze Pflanze schimmert stahlblau. Sei hat sehr lange, tief in den Boden eindringende, fleischige Wurzeln. Die dicken,robusten Stängel sind längs gerillt. Die graugrünen Blätter haben eine rundliche Herzform, sind in 3 bis 5 Lappen gegliedert und haben einen etwas helleren, stark gezähnten Rand. Auch die Blüten sind blass blaugrün und stehen ich dichten kugelförmigen Köpfen und ovalen, stacheligen Hüllblättern gestützt. Im Garten gibt man der Stranddistel einen sonnigen Platz mit einem sandigen und gut wasserdurchlässigen Boden. Die Samen keimen sehr langsam, deshalb sollte man die Stranddistel bereits im Herbst ins Freiland aussäen, dann triebt sie im nächsten Frühjahr aus. Jeweils im Frühjahr kann die Stranddistel auch durch Wurzelteilung vegetativ vermehrt werden. Die Wurzeln kann man im herbst ausgraben und dann entweder frisch für die Küche oder getrocknet für medizinische Anwendungen nutzen. Wurzeln, Blütensprosse und junge Blätter sind essbar. Die Wurzeln haben einen nussartigen Beigeschmack. Sie lassen sich braten, kochen oder kandieren und zum Verfeinern von Gelee oder Marmelade verwenden. Blätter und Sprosse kann man als Gemüse kochen. In der Antike galt die Stranddistel als Aphrodisiakum. Im England des 17.Jahrhunderts gab man sie den Seeleuten zur Vorbeugung vor Skorbut mit auf die langen Seereisen. Heute wird sie als Medizin weitaus prosaischer bei chronischem Husten oder hartnäckigem Blasenkatarrh eingesetzt. Als Salbe wirkt sie schmerzlindernd bei Insektenstichen. Nachgewiesen ist ihre entzündungshemmende, harntreibende und sputumfördernde Wirkung. Am Strand sollte man die Stranddistel stehen lassen. Die letzten Bestände an der deutschen Küste sind stark gefährdet und die Pflanze ist streng geschützt. Daher darf man sie nur im eigenen Garten ernten. Aus der Gattung Eryngium kommen 19 weitere Arten auch in Europa vor, darunter die Alpendistel Eryngium alpinum und der Feld-Mannstreu Eryngium campestre. Auch der Feld-Mannstreu ist essbar, seine getrockneten Wurzeln wirken harntreibend und fördern den Appetit.
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