Stinkende Nieswurz
Die Stinkende Nieswurz Helleborus foetidus verdankt ihren Namen den Laubblättern, die unangenehm riechen. Unabhängig davon ist auch diese Helleborus-Art dank ihrer ungewöhnlichen Blütenfarbe eine beliebte Zierpflanze im heimischen Garten. Die Stinkende Nieswurz hat ihren Verbreitungsschwerpunkt ins Südwest-Europa, kommt aber auch in Mitteleuropa vor. In Deutschland erreicht sie ihre östliche Verbreitungsgrenze. Sie besiedelt an ihren natürlichen Standorten kalkhaltige, humusreiche Lehm- und Lössböden in lichten Wäldern mit einer krautreichen Unterschicht, die Ränder von Wäldern und im Schatten von Schlehengebüschen. Von allen Nieswurz-Arten ist sie diejenige, die am ehesten Trockenheit und volle Sonne verträgt. Daher eignet sie sich besonders gut für einen Platz im Steingarten. Die mehrjährige Stinkende Nieswurz ist ein Halbstrauch, d.h. Dass die unteren Pflanzenteile mit der Zeit verholzen. Sie wächst bis zu 60cm in die Höhe und bildet bis zu 90cm breite Horste. Die Triebe bilden Stämmchen, nach der Blütezeit sterben sie allmählich ab. Aus den Knospen wachsen jedoch Seitentriebe heran, die im nächsten Jahr dann wieder Blütentragen. Die Pflanze ist immergrün, verträgt aber keine tiefen Frosttemperatur und sollte daher in den Wintermonaten mit etwas Tannenreisig oder Falllaub als Frostschutz abgedeckt werden. Die langstieligen Grundblätter an der Basis der verholzten Stängel sind sieben- bis neunteilig. Die oberen Stängelblätter sind dagegen ganzrandig und von ovaler Gestalt. Bereits im Herbst bilden sich büschelweise die ungewöhnlichen Blüten, die zunächst hellgrün sind, später einen dunkelroten Rand bekommen. Die glockenförmigen Blüten sind nickend. Die Samen der Balgfrüchte werden vor allem von Ameisen verbreitet. Auch diese Nieswurz ist sehr giftig. Allerdings enthält sie im Gegensatz zu anderen Arten der Gattung nur das Saponingemisch Helleborin, aber kein Hellebrin. Früher wurde sie als Heilpflanze genutzt, wurde aber wegen der stark subtoxischen Nebenwirkungen von der Naturmedizin wieder aufgegeben. Im Garten benötigt Helleborus foetidus einen halbschattigen bis sonnigen Platz im Steingarten, im Staudenbeet oder am Gehölzrand. Man gibt ihr einen etwas kalkhaltigen, gut dränierten und wasserdurchlässigen Boden, der humus- und nährstoffreich sein sollte. Die Stinkende Nieswurz ist in den Sommermonaten recht trockenresistent, im Winter muss sie aber etwas gegossen und mäßig feucht gehalten werden. Nieswurzpflanzen können sehr alt werden, vorausgesetzt sie werden nicht mehr verpflanzt. Die Stinkende Nieswurz sät sich aber von selbst aus. Der Boden sollte zwar locker und gut dräniert sein. Man sollte aber nicht um die pflanze herum hacken. Dadurch könnten die empfindlichen Wurzeln verletzt und die pflanze in ihrem Wachstum gestört werden.
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