Schwarzkiefer – die Kiefer mit der dunklen Rinde

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Die Schwarzkiefer ist mit einigen Unterarten in den Gebirgen Südeuropas, Nordafrikas und Kleinasiens verbreitet. Größere Kiefernwälder bildet die Schwarzkiefer im Gebirge zwischen 250 und 1800 m Meereshöhe, dort wo im Winter viel Schnee liegt und der Boden im Sommer eher trocken als feucht ist. Man findet die Schwarzkiefer vor allem an Felshängen mit einem kalkhaltigen Boden und in Mischwäldern zusammen mit anderen Nadel- und Laubbäumen.

Arten der Schwarzkiefer

Die Rinde der Schwarzkiefer ist bei jungen Exemplaren noch glatt. Mit zunehmendem Alter ist sie stark gefurcht, schuppenförmig in Felder geteilt. Sie nimmt zudem eine dunkle bis schwarz rußartige Färbung an – daher der Name Schwarzkiefer (Pinus nigra).

Österreichische Schwarzkiefer Pinus nigra nigra

Die Pinus nigra nigra gilt als die Nominatform, nach der die Schwarzkiefer im Allgemeinen beschrieben wird. Sie kommt aber nicht nur in Österreich, sondern auch auf dem Balkan, in Griechenland und in Nord- und Mittelitalien vor.

Schwarzkiefer – die Kiefer mit der dunklen Rinde Nadelbäume

Ein Pracht-Exemplar der Österreichischen Schwarzkiefer Pinus nigra nigra, die zugleich die Nominatform der Schwarzkiefer ist. In Österreich auch genannt Parapluie-, also Regenschirm-Baum | Bild: Andre Engels, Creative Commons Attr. 2.0 Generic

Ein Pracht-Exemplar der Österreichischen Schwarzkiefer Pinus nigra nigra zeigt dieses Bild. In Österreich nennt man diese Form zurecht Parapluie-, Regenschirm-Baum.

Korsische Schwarzkiefer Pinus nigra larico

Die Korsische Schwarzkiefer unterscheidet von den anderen Pinus-nigra-Unterarten u. a. die weniger steifen und biegsameren Nadeln, die deshalb auch nicht stechen. Sie kommt in Korsika, Sizilien und Süditalien (Calabrien) vor.

Pinus nigra salzmannii – die Pyrenäen-Kiefer

Die Pinus nigra salzmanii kommt in den Cevennen und in den Pyrenäen vor. 

Weitere Schwarzkiefern

  • Pinus nigra dalmatica – Westbalkan
  • Pinus nigra pallasiana – Balkan-Halbinsel, im Süden der Karpaten, auf der Krim, auf Zypern und in der Türkei
  • Pinus nigra mareteanica – Nordafrika, d. h. Algerien und Marokko

Aussehen und Kultur der Schwarzkiefer

Je nach Standortbedingungen können Schwarzkiefern im Alter zwischen 20 und 30 m hoch werden. Sie haben einen mehr oder weniger geraden Stamm mit einer teilweise weit ausladenden Baumkrone.

Schwarzkiefer – die Kiefer mit der dunklen Rinde Nadelbäume

Die Knospe mit langen weißen Knospenschuppen einer Pinus nigra nigra in Bulgarien | Bild: Kiril Kapustin, Creative Commons Attr. 2.5 Generic

Junge Schwarz-Kiefern haben eine unregelmäßige Säulenform oder einen kegelförmigen Wuchs. Bei alten Exemplaren der Schwarzkiefer ist der untere Teil ausgesprochen unregelmäßig und offen gestaltet. Im oberen Teil stehen die Äste dagegen dichter und bilden eine mehr oder weniger ovale Baumkrone.

Die kandelaberartig angeordneten Äste zeigen meist in steilem Winkel nach oben. Nur selten breiten sie sich flach aus. Insgesamt ist die Schwarzkiefer auch innerhalb einer Unterart sehr formenreich und lässt sich kaum auf ein unveränderlich typisches Erscheinungsbild festlegen.

Die sehr stabilen und bis zu 15 cm langen Nadeln sitzen jeweils zu zweit an kurzen Trieben. Die Nadeln sind teilweise auf der Ober- und der Unterseite flach, teilweise aber auch im Querschnitt halbkreisförmig.

Die Knospen haben eine rundliche Form mit einer etwas abgesetzten schlanken und langen Spitze, die von hauchdünnen weißlich gefärbten langen Knospenschuppen umgeben ist.

Die Zapfen der Schwarzkiefer

Die Blütezeit der Schwarz-Kiefern fällt allgemein in die Monate Mai/Juni. Stets stehen mehrere männliche Blütenstände in einer engen Gruppe am Grund noch junger Triebe. Die blass-gelbbraunen Blütenstände sind zwischen 2,5 und 3 cm lang.

 

Der weibliche Zapfen der Schwarzkiefer ähnelt den Zapfen von Wald- und Bergkiefern, ist aber mit 8 cm Länge wesentlich größer. Die reifen Zapfen haben eine dunkelbraune Farbe.

Erst im Alter von 15 bis 20 Jahren trägt die Schwarzkiefer zum ersten Mal Früchte. Aus 100 kg der reifen Zapfen werden im Durchschnitt 2 bis 3 kg Samen gewonnen.

Schwarzkiefer: Heilpflanze und Nutzholz

In vielen Ländern wird vor allem die Schwarzkiefer von der Forstwirtschaft zur Wiederaufforstung einstiger Wälder eingesetzt.

Holz- und Harz-Gewinnung

Das Holz der Schwarzkiefer ist sehr harzreich. Der helle, breite Splint setzt sich scharf vom dunkleren, rotgelben Kernholz ab. Das Holz wurde früher zum Schiffsbau eingesetzt. Da Dielen aus Schwarzkiefernholz beim Betreten nicht knarren, wurde es ebenso für Dielenbretter z. B. auf Schauspielbühnen und für Treppen genutzt. Kiefernholz wird wegen seiner schönen Maserung aber auch zur Möbelherstellung und zur Holzvertäfelung von Innenräumen verwendet.

Neben der Holzgewinnung wird das Harz der Schwarzkiefer genutzt. Daraus hergestellt werden zum Beispiel Kosmetika und Kolophonim, das Geigenharz.

Schwarzkiefer als Heilpflanze

Als Heilpflanze bekannt ist vor allem die Waldkiefer (Pinus sylvestris) wegen ihrem Harz und ihren wertvollen ätherischen Ölen, welche vor allem bei Bronchitis, aber auch vielen anderen Krankheiten eingesetzt werden. In Österreich jedoch, wo die Schwarzkiefer weit verbreitet ist, nutzt man stattdessen die Schwarzkiefer als Heilpflanze, da sie reicher an Ölen und Harzen als die Waldkiefer ist. So gewinnt man zum Beispiel aus dem Harz der unreifen, noch nicht verholzten Zapfen eine Isoprimärsäure, die eine starke antibakterielle Wirkung hat und erfolgreich zur Bekämpfung multiresistenter Staphylokokken eingesetzt wird.

Naturdeko Schwarzkiefer-Zapfen

Nicht nur das Holz, Harz und die Öle finden von der Pinus nigra Verwendung. Denn auch die sehr haltbaren Zapfen kommen zum Einsatz. Vor allem in der Vorweihnachtszeit werden sie zum Basteln und Gestalten von Gestecken und Adventskränzen genutzt, aber auch in Kombination mit den Glaskugeln dienen sie als Schmuck am Weihnachtsbaum.

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