Schneerose
Die Schneerose Heelobrus niger, auch Christrose, Nieswurz oder Lenzrose genannt, hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in den Alpen, auf dem Apennin und in Kroatien. Sie besiedelt kalkhaltige, steinige Böden in Höhenlagen bis zu 1.900m ü. NN. Sie wird aber auch seit langem in Gärten kultiviert.
Eigenschaften
Die Schneerose ist eine mehrjährige Pflanze, die zwischen 15 und maximal 30 cm hoch wächst. Sie hat einen aufrecht stehenden, einfachen Stängel. Die ledrigen Grundblätter bleiben auch über die Wintermonate erhalten. Sie sind lang gestielt. Diese Grundblätter sind in fünf bis sieben lanzettförmige Teile gespalten. Ihre Blattränder im vorderen Abschnitt sind gesägt. Der Stängel trägt ein bis zwei hellgrüne Hochblätter. Die Einzelblüte steht am Ende des Stängels. Die Blütenkrone hat einen Durchmesser von bis zu 10 cm. Die fünf Blütenblätter sind zu Beginn der Blütezeit weiß oder rosa gefärbt. Später geht die Blütenfarbe in Rot oder einen Grünton über. Die tütenförmigen Nektarblätter sind gelb bis grünlich gefärbt. Die Blütezeit fällt je nach Höhenlage in die Monate November bis Mai, wobei die Hauptblütezeit in den Tallagen und heimischen Gärten im Februar und März, im Hochgebirge im Mai liegt.
Die Laubblätter sterben schon während der Blütezeit ab. Daher übernehmen die Blütenblätter die Photosynthese und bilden dazu eigene Chloroplasten. Nach der Blüte erscheinen die 3 cm langen Balgfrüchte, die an der Basis miteinander verwachsen sind. Erst wenn diese Balgfrüchte reif sind und die Samen entlassen, bildet die Schneerose neue Laubblätter.
Die Samen werden vor allem durch Ameisen verbreitet. Die Schneerose hat ein schwarzes Rhizom mit schwarzen Wurzeln. Einzelne Exemplare können mehr als 20 Jahre alt werden. Da die Schneerose schon im Winter und Vorfrühling grün bleibt und sehr früh blüht, ist sie eine geeignete Nektarquelle für viele Schmetterlinge, darunter auch für den selten gewordenen Admiral. Neben der Nominatform Helleborus niger gibt es die Unterart Helleborus niger macranthus, die vor allem in Blattfärbung und -form von Helleborus niger abweicht. Die Unterart hat ein eng begrenztes Verbreitungsgebiet, das sich zwischen dem Schweizer Kanton Tessin und dem italienischen Südtirol befindet.
Vorsicht, giftig!
Wie viele Hahnenfußgewächse auch ist die Schneerose giftig. Neben anderen Inhaltsstoffen spielen dabei vor allem das Helleborin und das Hellebrin eine Rolle. Die Stoffe beeinflussen die Herztätigkeit und sind in ihrer Wirkung mit denen des Fingerhuts vergleichbar. Die gesamte Pflanze ist giftig. Die höchsten Konzentrationen finden sich allerdings im Rhizom.
Schneerose anpflanzen und pflegen
Die Schneerose gilt in ihrem Bestand als äußerst gefährdet und ist streng geschützt. Sie darf daher nicht aus der freien Natur mitgenommen werden. Nachzüchtungen der Gärtnereien, die auch einige Sorten anbieten, sind davon ausgenommen.
Die Schneerose benötigt im Staudenbeet oder Steingarten einen halbschattigen bis sonnigen Platz mit einem kalkreichen, humosen und gut gedüngten Boden. Die Aussaat erfolgt nach der Reifezeit der Balgfrüchte. Die Keimlinge zeigen sich dann aber erst im nächsten Frühjahr. Im dritten oder gar vierten Jahr nach dem Auskeimen erscheinen die Blüten. Die Schneerose lässt sich im Herbst auch vegetativ durch Teilung vermehren. Dabei sollte man unbedingt Gartenhandschuhe tragen, da vor allem der Wurzelstock der Schneerose sehr giftig ist. Wegen ihrer frühen Blütezeit und ihren großen weißen Blüten ist sie seit langem eine begehrte Zierpflanze in heimischen Gärten.
Christrose
Schon im 16. Jahrhundert war eine rosafarbene Sorte der Schneerose bekannt. Sie galt lange Zeit auch als Heilpflanze. Bereits im 19. Jahrhundert wurden Kultivare gezüchtet, die sich von der Wildform durch noch größere Blüten und eine reichere Blütenpracht unterscheiden. Später wurden durch Kreuzung mit der Orientalischen Nieswurz Helleborus orientalis auch farbige Sorten gezüchtet, z.B die rosafarbene Lenzrose. Die Sorte HGC Jacob blüht bereits im Dezember und wird daher auch Weihnachtschristrose genannt. Die Abkürzung HGC steht für Helleborus Glod Collection. In diese Sammlung werden nur Helleborus-niger-Sorten aufgenommen, die vegetativ vermehrt werden können und über mehrere Generationen form- und farbstabil sind.
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