In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit den ein- und zweijährigen Pflanzen, die für ein Sandbeet geeignet sind.
Berg-Sandglöckchen Jasione montana, auch Sandknöpfchen genannt
Das Berg-Sandglöckchen aus der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae) kommt unter anderem auf den sogenannten Graudünen an Nord- und Ostsee vor. Graudünen sind flacher als die Weißdünen. Bei ihnen ist die Bodenentwicklung schon weiter fortgeschritten, es handelt sich also nicht mehr um reinen Sand. Diese Graudünen sind daher bereits oft dicht mit verschiedenen Dünenpflanzen besiedelt.
In den Grau-Dünen kommt hauptsächlich die Unterart Jasione montana litoralis vor. Sie besiedelt nährstoffarme und vor allem kalkfreie Sandböden. Sie ist mit ca. 20 cm Wuchshöhe kleiner und breitet sich eher niederliegend aus als die Nominatform. Man darf sich aber nicht täuschen. Im Verhältnis zur geringen Höhe hat das Bergsandröckchen tiefreichende Wurzeln.
Das Bergsandröckchen kann man einjährig oder zweijährig pflegen.
Die Arten der Gattung Jasione, auch Teufelskrallen genannt, haben kugelförmige Blütenstände mit vielen kleinen Blüten. Die Blütezeit des Berg-Sandglöckchens fällt in die Monate Juni bis August. Die Blüten sind hell-blau, seltener weiß gefärbt.
Im Gartenfachhandel bekommt man Berg-Sandröckchen als Saatgut. Die Pflanze ist ein Lichtkeimer. Die Samen sollten, auf feuchtem Sand ausgestreut, nur angedrückt, jedoch nicht mit Sand bedeckt werden. Die beste Aussaatzeit ist zwischen Oktober und Mai.
Dünen-Stiefmütterchen Viola tricolor var. maritima
Das Dünen-Stiefmütterchen aus der Familie der Veilchengewächse (Violaceae) ist eine Variante des Wilden Stiefmütterchens und unterscheidet sich von diesem weniger durch Wuchsform und Blütenfärbung als durch die ganz anderen Standortansprüche. Denn das Dünen-Stiefmütterchen wächst vor allem auf dem mageren Sandboden der Dünen an der Ostsee.
Auf dem Sandbeet braucht das Dünen-Stiefmütterchen einen Platz im lichten Halbschatten mit einem feuchten Sandboden. Einmal angepflanzt, vermehrt es sich von Jahr zu Jahr durch Selbstaussaat. Stattdessen kann man aber auch die Nominatform Viola tricolor pflanzen.
In der Natur besiedelt das Wilde Stiefmütterchen auch die sogenannten Braundünen. Diese Braundünen sind aus den Graudünen hervorgegangen. Sie haben bereits über dem Dünensand ein dicke, bräunliche Humusschicht, die aber immer noch nährstoffarm und auch kalkarm ist. Hier wachsen vor allem Pflanzen, die auch Trockenheit vertragen.
Das Sand-Stiefmütterchen Viola tricolor curtisii ist eine echte Unterart des Wilden Veilchens. Es siedelt sich vor allem auf der obersten Kuppe einer Düne an. Es gibt Exemplare, die fast rein-gelb blühen, und solche die der dreifarbigen Stammform des Wilden Stiefmütterchens ähneln.
Europäischer Meersenf Cakile maritima, auch Strand-Rauke genannt
Der Europäische Meersenf aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) ist eine salztolerante Pflanze, die an den Stränden von Ost- und Nordsee, im Mittelmeergebiet einschließlich der Kanaren und Azoren sowie am Schwarzen Meer vorkommt. Der Meersenf verträgt salzhaltige Böden, wächst aber auch auf normalem, salzfreiem Sandboden.
Meersenf ist einjährig und wird kaum höher als 30 cm. Mit seinen teils aufsteigenden, teils niederliegenden Stängeln bildet er ein halbkugelförmiges Pflanzenpolster. Seine hell grau- bis blaugrünen, bis zu 6 cm langen Blätter sind dick-fleischig und bilden eine gefiederte Blattspreite. Diese dickfleischigen Blätter erinnern an Sukkulenten, sind aber weniger ein Wasserspeicher, sondern dienen dem Speichern und Ausscheiden des mit dem Wasser aufgenommenen Meersalzes.
Die Blütezeit fällt in die Monate Juli bis September. Der rispenförmige Blütenstand wird aus mehreren rosa bis violetten angenehm duftenden Blüten gebildet. Die Blüten werden vor allem von Schmetterlingen und Schwebfliegen bestäubt. Aus den bestäubten Blüten entwickelt sich eine zweigliedrige Schotenfrucht mit 2 Samen.
Gelber Hornmohn – Glaucium flavum
Der Gelbe Harnmohn aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet, kommt aber inzwischen an vielen Küstenabschnitten der Welt vor. Man findet ihn unter anderem am Spülsaum auf leicht salzigen und nährstoffhaltigen Sand- und Kiesböden. Er kommt aber auch im Hinterland auf Brach- und Schuttflächen vor.
Der zweijährige Hornmohn wird zwischen 20 und 90 cm hoch. Die unteren, gestielten Laubblätter bilden eine Blattrosette. Die oberen Blüten sitzen direkt am Pflanzenstängel.
Zwischen Mai und August erscheinen die gelben Blüten. Der Hornmohn bildet eine lange schmale Fruchtkapsel – ähnlich dem Kalifornischen Mohn. Diese Kapselfrucht gleicht eher der Fruchtschote eines Kreuzblütlers. Diese leicht gebotenen Schoten können bis zu 30 cm lang werden. Die darin enthaltenen Samen haben eine dunkelbraune Farbe.
Das Saatgut bekommt man in Gartenfachbetrieben. Gelber Hornmohn ist ein sogenannter Kühlkeimer. Entweder man sät ihn im Herbst aus, dann keimt er im nächsten Frühjahr mit den wieder ansteigenden Bodentemperaturen. Man kann ihn aber auch stattdessen einfach in einer Plastiktüte für einige Tage in den Kühlschrank legen und anschließend aussäen. Durch diese Kältebehandlung (Stratifizierung) werden die Samen künstlich keimfähig, ohne eine lange Winterruhe gemacht zu haben.
Strand-Aster Tripolium panonicum, auch Salz-Aster genannt
Die Strand-Aster aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) wächst als ein- oder zweijährige Pflanze auf salzhaltigen Böden. Sie besiedelt vor allem regelmäßig im Jahresverlauf unter Wasser stehende Salzwiesen in Europa, Nordafrika und im klimatisch gemäßigten Asien.
Im Gartenfachhandel bekommt man die Strand-Aster als kleine vorgezogene Topfpflanze. Sie wächst nicht nur auf feuchten Sandböden, sondern auch auf Lehm, Schluff und Kies an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Für einen Quadratmeter braucht man etwa 5 Pflänzchen.
Strand-Kamille – Tripleurospermum maritimum
Die Strand-Kamille wird auch Küsten-Kamille genannt. Es gibt eine ganze Gattung Tripleurospermum von Strandkamillen mit bis zu 40 Arten. Die Küstenkamille wächst stets auf salzhaltigen Böden in Strandnähe. Die Pflanze ist zwar winterhart, meist aber nur einjährig, seltener auch mehrjährig. Sie wird meist nur 10 bis 20 cm hoch.
Im Verhältnis sind die gestielten Blütenkörbe relativ groß. Sie blüht zwischen Juli und Oktober. Die Blüten werden durch Insekten bestäubt. Die Samen bleiben am Fell oder an den Federn vorbeistreifender Säugetiere und Vögel kleben und werden so verbreitet.
Strand-Mastkraut Sagina maritima
Das Strand-Mastkraut aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) kommt an den Küsten Westeuropas und im Mittelmeergebiet bis Kleinasien vor. Es wächst sowohl auf offenen Sandflächen als auch auf lückenhaften Salzwiesen.
Das Stand-Mastkraut ist ein überwinterndes einjähriges Kraut mit einer Wuchshöhe von nur wenigen Zentimetern. Es bildet ein Polster aus dicht an dicht aufrecht stehenden Stängeln ohne Blattrosetten.
Die kleinen, etwas dickfleischigen, lanzettförmig schmalen Blätter sitzen direkt am Stängel. Die gelben, vierblättrigen Blüten erscheinen zwischen Mai und August. Die Blüten werden von Insekten bestäubt. Das Mastkraut kann sich aber auch durch Selbstbestäubung vermehren.
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