Auch im eigenen Garten lässt sich ein Sandbeet anlegen und bepflanzen. Bei diesem Projekt spielt jedoch der Jahresniederschlag eine entscheidende Rolle. Außerdem sollten Pflanzen aus lizensierten Nachzuchten aus Staudengärtnereien gewählt werden, denn viele Strand- und Dünenflächen, aber auch einzelne Pflanzenarten stehen bei uns unter Naturschutz.
Im Sandbeet sollten zudem Pflanzen angepflanzt werden, die auch in der Natur vorwiegend auf Sand wachsen. Das sind in erster Linie Sand-, Strand- und Dünenpflanzen von der Küste.
Sandpflanzen benötigen unterschiedlich starken Pflegeaufwand
Es gibt trocken-tolerante Pflanzen, die auch längere Trockenperioden im Hochsommer überstehen. Andere benötigen einen immer etwas feuchten Sandboden, auch wenn die oberste Sandschicht austrocknen darf. So wird zugleich verhindert, dass sich Unkraut auf dem Sand ansiedeln und ausbreiten kann.
Es gibt Pflanzen, die ausschließlich auf dem Kamm einer Düne wachsen und dort Wind und Wetter trotzen, während andere in den Senken, im Tal zwischen zwei Dünen, leben und eher mit etwas zu viel Feuchtigkeit und Bodenversauerung zu tun haben.
Außerdem gibt es unter den Sandbewohnern solche, die einen geringen Nährstoffbedarf haben und mit einer Anschubdüngung zu Beginn ihrer Vegetationsperiode auskommen. Andere hingegen haben einen hohen Nährstoffbedarf und sollten regelmäßig mit einem Flüssigdünger im Gießwasser mit Nährstoffen versorgt werden.
Besondere Maßnahmen erfordern die sogenannten halophilen und halobionten Arten. Das sind Pflanzen, die am besten oder ausschließlich auf salzhaltigen Böden wachsen. Diese Pflanzen müssen regelmäßig mit dem Gießwasser mit einer geringen Konzentration an Salz versorgt werden. Dazu kann man beispielsweise in jeder 10-Liter-Kanne Wasser einen Teelöffel Kochsalz lösen und die Pflanzen damit gießen. Damit dabei nicht nach und nach das Grundwasser versalzt, kommt unter die Sandschicht eine wasserundurchlässige Teichfolie.
Tipp: Der Boden unter Folie und Sandschicht sollte eine leichte Hangneigung zur linken oder rechten Seite haben. Dann bleibt das salzhaltige Wasser nicht unten auf der Folie stehen, sondern fließt in einen kleinen Dränagegraben. Das dort hineinfließende Wasser lässt sich mit einem Auffangbehälter sammeln. Mit Frischwasser verdünnt, kann es noch einmal zum Gießen verwendet werden.
Kontrolle der wichtigsten Milieufaktoren im Sandboden
Damit man den Sandpflanzen artgerechte Milieubedingungen bieten kann, müssen einige Bodenfaktoren regelmäßig überprüft werden – in erster Linie die Bodenfeuchtigkeit und der pH-Wert.
Dazu verwendet man am einfachsten ein batteriebetriebenes Bodenmessgerät. Die stabförmige Elektrode lässt sich einige Zentimeter tief in den Sand stechen. An ihr können auf dem Display Bodentemperatur, Feuchtigkeit, pH-Wert und Lichtintensität abgelesen werden.
Aufwendiger, aber lebensnotwendig für die salzliebenden, halophilen und halobionten Sandpflanzen ist die regelmäßige Kontrolle der Salinität, die Bestimmung des Salzgehaltes im Sandboden. Auch dafür gibt es spezielle, digitale Testgeräte, die im Wasser (Kontrolle des Salzgehaltes im Gießwasser) und im feuchten Sandboden eingesetzt werden können. So wird neben dem pH-Wert sowie der Menge an gelösten Substanzen (TDS) und der Temperatur die Salzkonzentration gemessen.
Vorbereitungen für das Sandbeet
Der erfahrene Staudengärtner Peter Korn aus Schweden hat in der Nähe von Göteborg einen mehrere Tausend Quadratmeter großen Steingarten auf reinem Sand angelegt. Die Stauden und Gehölze wurden in den Sand gesetzt, einmal angegossen und dann sich selbst überlassen. Trotzdem entwickelten sich die Pflanzen und es gab keine Probleme mit Pflanzenkrankheiten und Unkraut. Es hat sich gezeigt, dass in einem Sandgarten à la Peter Korn nicht nur Steingartenpflanzen, sondern auch alpine Gebirgspflanzen, einjährige Sommerblumen, Wurzelgemüse und sogar Gehölze gedeihen. Damit dieses System über Jahre funktionierte, mussten einige Voraussetzungen erfüllt werden.
Vorbereitungen für das Beet
Bei der für den Sandgarten vorgesehenen Fläche wird die obere Humusschicht abgetragen. Dann wird der darunter freigelegte Boden gründlich gelockert. Schließlich wird eine Sandschicht von etwa 30 cm hoch aufgetragen.
Humus würde dem Sand das Wasser entziehen. Deshalb muss er entfernt werden. Der Sand muss locker sein, damit die Wurzeln der Pflanzen tief in den Boden eindringen können, um sich mit den im Boden gelösten Nährstoffen zu versorgen.
Vorbereitungen für die Pflanzen
Bevor die Pflanzen in den Sand eingepflanzt werden, müssen die Wurzeln vollkommen von anhängenden Erd- oder anderen Substrat-Resten freigeschüttelt oder -gespült werden. Denn nur dann werden die Pflanzenwurzeln auf der Suche nach Nährstoffen und Wasser in den Sand vordringen und dabei tief genug in das Substrat einwachsen.
Je kleiner die Pflanzen sind, desto schneller wachsen sie an. Deshalb teilt man große Stauden und setzt die Staudenteile einzeln in den Sand. Von Gehölzen schneidet man im Sommer noch nicht verholzte Stecklinge.
Anpflanzen und Pflege
Nach dem Einsetzen in den Sand werden die Pflanzen einmal gründlich gewässert und eingeschlämmt. So erhalten die Wurzeln ringsum Kontakt mit dem Sand und keine Hohlräume bleiben zurück.
Es dauert einige Zeit, bis die Pflanzen sich vom Kulturschock – kein Gießen, kein Düngen – erholt haben, doch dann machen sich die Pflanzenwurzeln selbst auf die Suche nach Nährstoffen und entwickeln sich.
Einmal im Jahr jedoch müssen abgestorbene Pflanzenreste sorgfältig von der Sandoberfläche entfernt werden. Das sollte am besten im Spätherbst am Ende der Vegetationsperiode erfolgen.
Ohne diese Pflege würde aus den abgestorbenen Pflanzenteilen Humus entstehen, der dem Sandboden zu viel Feuchtigkeit entzieht.
In einem bestimmten Intervall sollten die obersten 2 bis 3 Zentimeter der Sandoberfläche abgeräumt werden. Denn dann haben sich dort zu viele Flechten, Moose, Blütenpollen und Staub angesammelt. Das verstopft das Porensystem und entzieht dem Sand zu viel Feuchtigkeit. Deswegen muss die derart verschmutzte Sandschicht nach einigen Jahren gegen frischen Feinsand ausgetauscht werden. Im Sandgarten von Peter Korn wurde dieser Arbeitsschritt alle sieben Jahre durchgeführt.
Welcher Sand für das Sandbeet?
Sand hat nach DIN eine Korngröße zwischen 0,63 und 2 mm im Durchmesser. Partikel geringerer Größe werden als Schluff bezeichnet. Am besten geeignet für ein Sandbeet ist ein rieselfähiger, nicht klebender Feinsand einer Korngröße bis etwa Ø 0,8 mm.
Außerdem sollte der Sand so hell wie möglich sein: weiß, cremefarben oder hellbeige oder hellgrau. Dunkler, vor allem schwarzer Sand wäre ungeeignet, denn er heizt sich in der Sonne stark auf, sodass die Pflanzen daran verbrennen könnten.
Bausand oder Spielsand
Im Fachhandel bekommt man recht preiswerten Bausand, der für ein Sandbeet verwendet werden kann.
Noch besser eignet sich Spielsand wie für den Sandkasten. Er ist frei von Verunreinigungen und sollte zudem lehmfrei sein. Dann bleibt er rieselfähig und verklumpt nicht. Die Sandkörner beim Spielsand sind gerundet. Sie sollten somit keine spitzen und scharfen Kanten aufweisen.
Dekosand für Akzente
Grundsätzlich kann farbiger Dekosand zum Bepflanzen verwendet werden. Vorausgesetzt werden muss, dass es sich um hochwertiges Material handelt.
Das heißt, er sollte bestehen aus kalkfreiem Sandkorn, ummantelt von einer gefärbten, wasserunlöslichen und lichtechten Schicht aus Epoxidharz.