Salbei
Der Küchensalbei Salvia officinalis bereichert einerseits mit seinem unverwechselbarem Aroma die Küche, andererseits hat er auch als Heilmittel bei Erkältungen und Entzündungen große Bedeutung. Ursprüngliche Heimat des Küchen- oder Gartensalbeis ist das Mittelmeergebiet, bei uns kommt in kommt nur der verwandte -> Wiesen-Salbei Salvia pratensis wild vor, der ebenfalls als Heilpflanze eingesetzt werden kann, aber wesentlich schwächer in der Wirkung ist. Die Gattung Salvia ist mit Hunderten von Arten weltweit verbreitet, darunter sind auch viele für unsere Gärten geeignete Arten, die vielfach als Zier- oder Duftpflanzen kultiviert werden. Die Stängel sind vierkantig mit kleinen Härchen. Im zweiten Jahr beginnen die Stängel zu verholzen. Die Blätter habe eine stumpfe, graugrüne Farbe, sind dick fleischig mit erhabenen Blattadern auf der Unterseite. Die Blätter sind von einem feinen Haarfilz überzogen. Die Blüten sind in der Regel rosa bis violett gefärbt, es gibt aber auch weiße Formen. Eine Variante, der Purpursalbei Salvia officinalis „Purpurascens“ ist ist mit seinen rötlichen-grünen Blättern und Stängel besonders dekorativ und außerdem hat ein noch intensiveres Aroma als der gewöhnliche Gartensalbei. Die Salbeiblüten zeihen besonders die Bienen an. In den Mittelmeerländern produzieren sie aus dem Blütennektar einen vorzüglichen Salbeihonig, leider nicht ganz preiswert zu kaufen. Im Garten braucht diese Salbeiart einen sonnigen Platz mit einem lockeren, gut wasserdurchlässigen und leicht alkalischen Boden (pH>7). Entweder setzt in im Kräuterbeet mit jeweils etwa 50 cm Abstand zueinander oder an die oberen Plätze in der Kräuterspirale – am besten in Gesellschaft mit dem Rosmarin, der die gleichen Milieuansprüche hat und auch optisch einen guten Kontrast zum Salbei bietet. Der Garten-Salbei verträgt mildere Winter, daher kann man ihn n geschützter Stelle auch draußen überwintern lassen. Er sollte jedoch nach einigen Jahren umgesetzt werden, sonst verholzt er völlig. Außerdem sollte man diesen Halbstrauch am Frühjahrsanfang stutzen, dann treibt er besser aus und wird buschiger im Wuchs. Der Gartensalbei lässt sich am besten durch Stecklinge vermehren; Saatgut ist zwar auch erhältlich, es dauert jedoch sehr lange, bis aus den Keimlinge erntefähige Salbeisträucher werden. Die frischen Blätter erntet man am besten kurz vor der Blüte. Die Blätter lässt man dann am besten langsam an der Luft trocknen; dabei bleibt das Aroma am besten erhalten. Frische, kleingehackte Salbeiblätter passen besonders gut zu Pasta- und Fleischgerichten. Man kann die Blätter aber auch kurz in Öl oder Butter anbraten, dann die Blätter herausnehmen und das mit Salbei aromatisierte Fett zur Bratensoße geben. Der Salbei ist ein seit alters her bekanntes Heilkraut. Auch die Römer sammelten ihn bereits. Der Gattungsname Salvia leitet sich vom lateinischen salvare – heilen ab. Sei nutzten ihn als Tee bei Erkältungen und zum Ausheilen von Schlangenbissen. Der Salbei enthält einige ätherische Öle, die zusammen mit den Gerb- und Bitterstoffen eine desinfizierende und entzündungshemmende Wirkung entfalten. Salbeitee zum Gurgeln hilft bei Erkältungen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Er sollte aber nicht über einen längeren Zeitraum verwendet werden, da besonders einer seiner Inhaltsstoffe, das Thujol, in hochdosierter Form Nebenwirkungen hat. Schwangere, Stillende und Epileptiker dürfen deshalb in medizinisch wirksamen Dosen nicht einnehmen. Als Gewürz ist Salbei aber unbedenklich. Auch als Kosmetikum ist der Salbei nützlich. Eine Spülung bringt Struktur in strapaziertes, ergrautes Haar und hilft gegen Schuppen. Salbei kann im Haus unangenehme Gerüche überdecken; dazu räuchert man den Raum mit getrockneten Salbeiblättern oder lässt einen Salbeiaufguss langsam verdampfen. Ein Säckchen mit getrockneten Salbeiblätter hält Insekten fern.
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