Rosensorten im Überblick

Rosen bilden zusammen mit Apfel, Birne, Pflaume und anderen Obstbaumarten die Familie der Rosengewächse, zu denen aber auch niedrigere Stauden wie das Mädesüß oder die Waldsteinia zählen. Bereits in der Antike galt die Rose als die Königin der Blumen.
Die verschiedenen Rosensorten lassen sich nach ihrer Wuchsform sieben Gruppen zuordnen:

Zwergrosen

Die Rosensorten bleiben mit einer durchschnittlichen Höhe von wenig mehr als 20cm klein und haben kaum Dornen. Die Blüten haben in der Regel einen Durchmesser von 2 bis maximal 4cm und sind halb gefüllt oder gefüllt. Zwergrosen blühen bereits im Mi oder Frühsommer. Viele Sorten dienen als flächig wachsende Bodendecker.

Fairy ist eine der häufigsten Bodendecker-Rosensorten

 


Park-, Moos- und Wildrosen

In dieser Kategorie werden alle Wildrosen und die Hybride zwischen verschiedenen Wildrosensorten zusammengefasst. Diese Wildrosen haben eine einfache Blüte mit 5 Blütenblättern. Sie blühen meist nur kurz ab Mai oder im Frühsommer. Die Essigrose Rosa gallica wächst wild in den Laubwäldern Mittel- und Südeuropas. Sie wird jedoch seit Jahrtausenden angebaut und kultiviert. Bereits die Römer nutzten sie als Heilpflanze und zur Gewinnung des Rosenessigs. Im Laufe der Jahrhunderte wurden aus der einfachen Rosenblüte mit ihren fünf Petalen viele Sorten mit intensiven Blütenfarben und dichten Füllungen herausgezüchtet. Bereits im 12.Jahrhundert v.Chr. wurde die Essigrose von den Persern als religiöses Symbol verehrt. Die Blüten der Essigrose duften sehr würzig, ihr Duft ist jedoch nicht so intensiv wie der der Damaszener Rose.

Die Essigrose Rosa gallica, hier die ungefüllte Naturform, wird bereits seit vielen Jahrhunderten kultiviert und weitergezüchtet

 


Teehybriden

Die sogenannten Teehybriden oder Edelrosen sind aus der Kreuzung von Teerosen und Bourbonrosen hervorgegangen. Sie liefern ausgezeichnete Schnittrosen. Die Blütezeit fällt in die Monate Juni und Oktober und ist damit relativ lang. Die Blüten können einen Durchmesser von bis zu 15cm erreichen und sind meist gefüllt. Viele Teerosensorten verströmen einen intensiven Duft.

Eine etwas andere Aufteilung differenziert in Alte Rosen und Neue Rosen. Zu den Alten Rosensorten zählen danach u.a. Alba-Rosen, Bourbon-Rosen, China-Rosen, Damaszener-Rosen, Teerosen, Gallica-Rosen, Zentfolien und Moosrosen. Zu den Neuen Rosen zählen die Teehybriden und Floribunda-Rosen, Rambler-Rosen, Englische Rosen, Moschata-Hybriden, Polyantha-Rosen, Kletter- und Bodendekerrosen.

Die Edelrose Mme Caroline Testout wurde bereits im 19.Jahrhundert gezüchtet

 


Floribundarosen

Sie entstammen einer Kreuzung von Teehybriden mit Zwergpoly-antharosen. Floribundarosen zeichnen sich durch große Blütenbüschel aus, wobei die einzelne Blüte aber etwas kleiner ist als bei den Teehybriden. Die Blüten der Floribundarosen können einfach, halb oder vollkommen gefüllt sein. Sie blühen von Juni bis Oktober. Manche Sorten duften. Eine besonders intensiv duftende Floribundarose ist die Damaszenerrose, die bereits im 13.Jahrhundert von den Kreuzrittern aus dem Orient nach Europa gebracht wurde. Die Damaszener Rose ist vermutlich aus einer Kreuzung von Rosa gallica (der Essigrose) und Rosa phoenizia hervorgegangen. Sie wird in großem Stil in Bulgarien zur Gewinnung von Rosenwasser und Rosenöl angebaut. Die Damaszenerrose wurde zur Heilpflanze 2013 gekürt. Die Kohlrose Rosa centifolia ist aus einer Kreuzung der Damaszener Rose mit der Rosa alba entstanden. Sie kommt vor allem in den Bergregionen des Balkans vor, wird aber auch in der Provence angebaut, da aus ihr eine der Grundessenzen der französischen Parfümindustrie destilliert wird.

Die Duc de Cambridge ist eine besondere farbintensive, stark gefüllte Züchtung der Damaszener Rose

 


Strauchrosen

Strauchrosen wurden aus Hybriden von Wildrosen gezüchtet. Sie bilden reich verzweigte Büsche und können bis zu 180cm in die Höhe und Breite wachsen. Die Blüten erreichen Durchmesser von maximal 10cm und können einfach oder gefüllt sein. Die Blütezeit der Strauchrosen fällt in den Zeitraum zwischen Juni und September.

Die Moschusrose, hier die bereits seit den 1930-ziger Jahren kultivierte Sorte Rosa Mozart, gehört zu den beliebtesten Strauchrosen


Hochstammrosen

Hochstammrosen bilden einen aufrecht stehenden, kahlen Stamm, auf dem Teehybriden oder Floribundarosen veredelt werden. Damit wirken sie besonders elegant. Häufig sieht man sie daher in langen Reihen an den Wegen entlang in öffentlich zugänglichen Rosengärten. Ihre Stämme können bereits ohne Krone 1m Höhe erreichen. Halbstämme sind um mehr als die Hälfte kürzer. Eine besondere Sparte unter den Stammrosen bilden die sogenannten Trauerrosen, deren Stämme mit weniger kräftigen Kletterrosen veredelt werden, sodass deren Triebe in eleganten Bögen bis zur Erde herabhängen.

Im Bild eine typische Hochstammrose

 


Schling- und Kletterrosen

In dieser Kategorie werden vor allem hoch wachsende Rosensorten zusammengefasst. Einige stammen von wild wachsenden Rosenarten ab, andere sind Mutanten von Floribundarosen oder Teehybriden. Einige besonders kräftige, wuchsfreudige Sorten der Kletterrosen können 10m und mehr in die Höhe an Mauern, Hauswänden oder an Baumstämmen in die Höhe wachsen. Weniger kräftige Kletterrosen werden immerhin noch mehr als 4m hoch und eignen sich vor allem für die Begrünung von Zäunen. Diese niedrigeren Kletterer stammen in der Regel von Teehybriden ab. Beide Sorten blühen im Juni und Juli.

Im Bild eine mittelhohe Kletterrose in Kombination mit Lavendelsträuchern, die helfen, Blattläuse fernzuhalten.


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