Rasen Schmiele – kommt in größeren Gärten und Parkanlagen besonders gut zur Geltung
Die Rasen-Schmiele Deschampsia cespitosa ist ein in Europa, Nordamerika, Afrika und in Nord- und Westasien weit verbreitetes Süßgras, das von der Tiefebene bis in Höhenlagen von mehr als 2.500m ü. NN vorkommt. Es gibt 8 Unterarten mit regional unterschiedlicher Verbreitung. Entsprechend formenreich und variable ist die Rasen-Schmiele. Es besiedelt vor allem nasse Weisen, feuchte Wälder, Sickerwasserbereiche und Quellhorizonte, wo es mit seinen langen Wurzeln das Quell- und Grundwasser erreichen kann. Es wächst auf feuchten bis wechselnassen und leicht sauren Böden. Es wird auch wegen seiner scharfkantigen Blattränder Schneidegras genannt und wird deshalb auch vom Weidevieh als Futterpflanze gemieden. Die Rasen-Schmiele ist ein mehrjähriges Süßgras, das dichte Horste bildet, die bis zu 2m in die Höhe wachsen können. Es bildet viele, steife, aber dünne Halmen, die ein bis drei knoten und eine glatte Oberfläche haben.
Die Rückseite der Blattscheide ist andeutungsweise gekielt.
Das Blatthäutchen, die sogenannte Ligula, ist sehr schmal, aber bis zu 1,5cm lang. Die Blattspreiten sind flach und spitz zulaufende, auf der Blattoberseite sind scharf gekielte, deutlich hervor vertretende Längsrippen zu erkennen. Diese Blattspreiten sind etwa einen halben Zentimeter breit, können aber bis zu 60cm lang werden. Bei länger anhaltender Trockenheit rollen sich die Blattspreiten zusammen. Die pyramidenförmig schmale Rispe ist mit 50cm sehr groß, grünlich bis golden-silbrig schimmernd. Die Rispenäste wirken sehr zerbrechlich und dünn. Die unteren Rispenäste sind in Wirteln zu jeweils 2 bis 4 angeordnet, die oberen Rispenäste stehen dagegen einzeln. Die Blütenährchen sind schmal und nur wenig mehr als einen halben Zentimeter lang.
Die Blütezeit fällt – je nach Höhenlage und klimatischen Rahmenbedingungen – in die Monate Juni bis September.
Die Rasen-Schmiele hat lang, tief reichende Wurzeln und ist daher hervorragend geeignet zur Standortsicherung von vernässten Hängen, Quellhorizonten und Böschungen, die in Gefahr sind abzurutschen. Die großen, auffallenden Blütenstände werden gerne als Bestandteil von Trockensträußen genutzt. Die Rasen-Schmiele kommt als Ziergras an schattigen Plätzen unter Bäumen in größeren Gärten und Parkanlagen besonders gut zur Geltung. Man bekommt es als kleine Stauden im Gartenfachhandel. Es benötigt einen halbschattigen Standort mit einem feuchten und frischen, nährstoffreichen, aber kalkarmen Boden. Man pflanzt es am besten in einer kleinen Gruppe mit einem Pflanzabstand von jeweils etwa 50cm. Es ist auch für den Rand eines Sumpfbeetes oder direkt am Ufer des Gartenteiches gut geeignet. Um Selbstaussaat und unkontrollierte Ausbreitung zu vermeiden, sollte man die Blütenstände noch vor der Samenreife entfernen.
Foto:
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