Pfingst-Nelke
Die Pfingst-Nelke Dianthus gratianopolitanus, auch Grenobler Nelke genannt, ist an ihren natürlichen Standorten Mitteleuropa in ihrem Fortbestand extrem gefährdet. Sie ist eine der am stärksten duftenden Nelkenarten und wird auch deswegen seit langem in etlichen Kulturformen weitergezüchtet. Die größten Bestände liegen im Schweizer und Französischen Jura bis in Höhenlagen über 2.000m ü. NN; in den Alpen kommt sie aber nicht vor. Sie besiedelt Felsen, Trockenrasen und Kiefernwälder mit kalkarmen, flachgründigen Böden. Ihre Blüten locken zahlreiche Schmetterlingsarten an. Die Pfingst-Nelke ist mehrjährig und behält auch über die Wintermonate ihre Laubblätter. Sie bildet niedrige, aufgelockerte Polster oder dichte Pflanzenteppiche. Die Blätter sind sehr schmal, blaugrün und unbehaart. Die Stängel tragen meist nur eine Blüte. Die Blütenkrone der Naturform ist rosa bis hell-rot gefärbt. Die Kronenblätter sind am Rand gezähnt. Die Blütezeit der Pfingst-Nelke fällt in die Monate Mai bis Juli. Die Blüten werden von Nektar suchenden Tagschmetterlinge bestäubt, die Samen mit dem Wind verbreitet. Die Naturform der Pfingst-Nelke ist stark gefährdet und strengstens geschützt.- Im Gartenfachhandel gibt es jedoch etliche altbewährte Kulturformen und etliche Neuzüchtungen. Leider werden diese Kultivare eher im Hinblick auf Farbenpracht und Formfülle heraus gezüchtet. Der intensive Duft der Stammform geht dabei verloren. Die klein bleibende und Polster bildende Pfingst-Nelke ist ideal für eine Vordergrundbepflanzung im heimischen Steingarten. Der Platz sollte sonnig, der Boden trocken und gut dräniert, sowie pH-neutral bis leicht alkalisch, also kalkreich, sein.
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