Pfahlrohr oder Riesenschilf – das Pfahlrohr benötigt viel Wasser und Nährstoffe
Das Pfahlrohr Arundo donax, auch unter dem Namen Riesenschilf bekannt, kommt wahrscheinlich ursprünglich aus Kleinasien, ist aber inzwischen im ganzen Mittelmeerraum verbreitet. In Südeuropa als Nutzpflanze kultiviert und ähnlich das mitteleuropäische Schilf vielfältig genutzt. Auch auf einigen ostatlantischen Inselgruppen, den Azoren und Kanarischen Inseln, kommt es inzwischen vor.
In Mitteleuropa gibt es vereinzelte Bestände in freier Natur.
Das Pfahlrohr wächst auf staunassen, schlammigen Böden am Ufer von Weiher und Seen, entlang von langsam fließenden Gräben, Bächen und Flüssen. Es bildet starke Halme mit bis zu 4 cm Durchmesser. Diese Halme verholzen ähnlich wie Bambus. Aus diesen stabilen Stängeln werden zum Beispiel die Panflöten geschnitzt, Baumaterial gefertigt und aus seinen Halmen Körbe geflochten. Auch die Mundtsücke für Klarineete und Oboe werden aus dem Pfahlrohr geschnitzt. Das Pfahlrohr kann bis zu 4m und mehr in die Höhe wachsen.
Die Blattscheiden liegen eng an den Halmen an und können sich teilweise an ihren oberen Enden überlappen.
Die Blattspreiten haben eine längliche, lanzettartige Form und können bis 0,7m lang und 3cm breit werden. Die Blätter sind kahl. Auch die Blütenrispen werden mit 70cm Länge sehr groß. Die Blütezeit liegt zwischen September und Dezember. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben im Winter ab; das Pfahlrohr überwintert mit Hilfe seines Wurzelstcoks. Das Pfahlrohr bietet einen guten Windschutz für den Gartenteich.
Es sollte aber mit einigem Abstand zum Teichrand gepflanzt werden, am besten in ein vom eigentlichen Teich isoliertes Sumpfbeet, da das starke Rhizom sonst die Teichwand durchbrechen kann.
Eventuell muss man ähnlich wie bei Bambus eine Rhizomsperre in den Boden eingraben. Im Handel wird eine zweite Form, das bunte Pfahlrohr Arundo donax Versicolor oder als Variegata angeboten, dass etwas kleiner bleibt und weiße Längsstreifen auf den blaugrünen Blättern hat.
Unter mitteleuropäische Klimabedingungen blüht das Pfahlrohr in der Regel nicht. Das Pfahlrohr benötigt viel Wasser und Nährstoffe und einen tiefgründigen Boden. In den ersten Jahren sollte man es außerdem mit einer Laub- oder Spreuschicht als Frostschutz abdecken. Daher sollten auch die absterbenden Triebe erst im darauffolgenden Frühjahr zurück geschnitten werden. Das ausgewachsene Pfahlrohr ist dann aber später winterhart.
Foto:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Arundo_donax_2007.JPG?uselang=de
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