Oregano
Oregano (Origanum vulgare) ist eine Majoranart aus Südeuropa und Kleinasien. Es kann auch bei uns in Mitteleuropa kultiviert werden, verträgt aber weder Nässe noch Kälte. Ansonsten ist die mehrjährige Pflanze recht anspruchslos und lässt sich auch im Garten heranziehen. Oregano ist ein Lichtkeimer: Das Saatgut wird in einer geschützten Vorkultur ab März auf feuchte Saaternte angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt. Die Jungpflanzen werden dann ab Mai im Abstand von 25 x 25cm ausgepflanzt. Dazu sollte der Boden schon mit einem Naturdünger, z.B. reifem Kompost, vorbereitet sein. Oregano braucht einen warmen und trockenen, gut drainierten Platz im Kräutergarten – also am besten in der Kräuterspirale einen der oberen Plätze für den Oregano reservieren. Ausgewachsene Pflanzen kann man dann später durch Teilung vermehren; das ist recht einfach, da der Oregano flache Wurzelausläufer hat. Origanum vulgare „Compactum“ bleibt mit bis zu 50cm hohen,dichten Büschen verhältnismäßig klein. Damit sie so dicht und kompakt, sollte sie öfters geteilt werden. Man kann sie aber auch mit Stecklingen leicht vermehren. Diese Sorte ist verhältnismäßig winterfest. Origanum vulgare „Country Cream“ hat gelb-grün gemusterte Blätter und ist auch Zierpflanze beliebt. Origanum vulgare wird zwar oft auch als „Wilder Majoran“ bezeichnet, sollte aber mit dem Echten Majoran Origanum majoriana und dem Türkischen Majoran Origanum onites verwechselt werden. Das im Handel angebotene Gewürz Oregano ist meist ein Gemisch aus verschiedenen Sorten. Vom aus dem Garten geernteten Oregano kann man die Blätter, Blüten und die unverholzten Stängel trocknen oder einfrieren. Mit dem getrockneten, zerkrümmelten Gewürz kann man dann einen aromatischen, leicht pefferartigen Geschmack Salaten, Gulasch oder Chili und Tomatensoße verleihen. Auch auf der Pizza darf Oregano nicht fehlen! Man kann die Blätter und Blüten auch in Öl einlegen. Frischer Oregano enthält ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe, die schleimlösend und galletreibend wirken. Als Tee hilft er bei Hustenreiz. Den Kraut-Aufguss kann man zur Milderung von Asthma und Bronchitis inhalieren. Feuchte Kompressen sollen bei Krämpfen und Gelenkentzündungen helfen. In Apotheken bekommt Majoransalbe, die zur Behandlung kleinerer Wunden verwendet werden kann. Majoranöl verschafft Erleichterung bei rheumatischen Schmerzen, Gicht und Krampfadern. Um Oregano-Tee wirksam anzusetzen, nimmt man 2 Teelöffel voll auf 1 Tasse Wasser, setzt den Tee 8 bis 12 Stunden kalt an und kocht ihn dann kurz auf. Die Heilwirkung lässt sich durch Zumischung von Anis, Kümmel und Fenchel verstärken.
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