Mönchspfeffer – früher Anbau zur Abkehr der fleischlichen Lust und Enthaltsamkeit
Der Mönchspfeffer Vitex agnus-castus stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet bis zur Krim. Diese mehrjährige, sommergrüne Staude kann bis zu 4m in die Höhe wachsen. Er besiedelt Ufer von Fließgewässern und Feuchtbiotope. Der Mönchspfeffer hat braune Zweige mit handförmigen, fünf- bis siebenteilige Blättern, die gegenständig angeordnet sind.
Die Blattunterseite ist mit einem Haarfilz besetzt.
Die Blätter werden bis zu 20cm lang und verbreitet einen angenehmen Duft. Die kleinen bilden eine endständige Blütenrispe. Die Blütenfarbe kann von weiß über rosa, lila bis blau variieren. Die Pflanze blüht zwischen Juli und August. Braunrote, kugelförmige Scheinbeeren mit jeweils 4 Samen bilden die Früchte. Im Garten hat er vor allem als Zierstrauch Bedeutung und setzt mit seinen weithin leuchtenden Blütenstände farbliche Akzente. .
Er benötigt einen sonnigen,warmen und windgeschützten Platz mit einem mäßig feuchten, aber gut dränierten Boden.
Er macht sich besonders gut als Hintergrundpflanze in einem mit Astern, Fackellilien, Montbretien oder ähnlichen halbhohen Pflanzen besetzten Staudenbeet. Er sollte ihm Frühjahr vor dem Neuaustrieb kräftig zurück geschnitten werden, damit er sich kräftig und buschig entwickelt. Der Mönchspfeffer ist nicht völlig winterhart und sollte daher während der Frostperioden abgedeckt oder in einen Kübel umgepflanzt und in einem kühlen, aber frostfreien Raum untergestellt werden.
Seit der Antike galt der Mönchspfeffer als Heilpflanze und als ein Lust dämpfendes Mittel.
Darauf deutet auch eine andere Bezeichnung im Deutschen hin: Keuschbaum oder Keusch-Lamm. Auch der wissenschaftliche Artname bezieht sich darauf: agnus = Lamm, castus = keusch. Auch der Name Mönchspfeffer spielt darauf an. Man baute ihn in den Klostergräten des Mittelalters an, da er zur Abkehr von der fleischlichen Lust und zur Enthaltsamkeit führen sollte. Die Früchte wurde früher auch als Küchengewürz gesammelt; sie haben einen scharfen, pfefferartigen Geschmack. Heute wird der Mönchspfeffer in der Naturmedizin zur Regulierung des Hormonhaushaltes des weibliche Zyklus eingesetzt. Damit können das prämenstruelle Syndrom und Beschwerden im Klimakterium abgemildert werden.
Mönchspfeffer regt außerdem die Produktion des Gelbkörperhormons an und kann damit die Fruchtbarkeit erhöhen. Dazu wird von der Pharmaindustrie auch Mönchspfeffer-Extrakt hergestellt, um die Zahl der fruchtbaren Tage zu verlängern oder eine mangelhafte Gelbkörperproduktion des weiblichen Körpers auszugleichen und damit die Chancen für eine gewünschte Schwangerschaft zu erhöhen. Das hat jedoch einige Nebenwirkungen und darf deshalb Schwangeren, Stillenden und jungen Mädchen mit noch unregelmäßigem Zyklus nicht verabreicht werden. Medizinisch werden die getrockneten Früchte des Mönchspfeffers.
Foto:
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