Meerrettich

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Meerrettich Kräutergarten Pflanzen Meerrettich Kräutergarten Pflanzen Der Meerrettich Armoracia rusticana wird in Mitteleuropa bereits seit dem frühen Mittelalter angebaut. Ursprünglich stammt er aus Südosteuropa und Asien. Der gehört zu den Kohlgewächsen und kann als mehrjähriges Kraut mehr als 1m(maximal 2m) in die Höhe wachsen. Aber auch die riesigen Blätter sind schon recht beeindruckend. Meerrettich ist extrem winterhart und verträgt auch sehr tiefe Temperaturen. Die dicke Pfahlwurzel, die bis zu 60cm in die Tiefe wächst, ist das eigentliche Überdauerungsorgan des Meerrettichs. Am Wurzelende ist sie ästig verzweigt, zur Erdoberfläche hin vielköpfig. Damit die eigentlich Pfahlwurzel kräftig wird, muss man die Seitenwurzeln vorsichtig abstechen und entfernen. Die Pfahlwurzel hat auf der Außenseite unregelmäßig Rillen und eine bräunlich gelbe Färbung, während das Wurzelinnere weiß ist. Die grundständigen Blätter sind rund um den Stängel verteilt und deutlich in einen langen Stiel die Blattspreite geteilt. Die Grundblätter können im Gegensatz zu den oberen Stängelblätter bis zu 60cm lang werden.Der Rand der Grundblätter und der unteren Stängelblätter ist deutlich eingekerbt und gewellt. Die oberen Stängelblätter sind dagegen glatt. Auf den Blattflächen tritt die Aderung deutlich hervor. Der Meerrettich blüht in unseren Breiten zwischen Mai und Juli. Die weißlichen Blüten stehen in einem traubigen Blütenstand, der eine Breite von 40cm einnehmen kann. Die Blüten verbreiten einen intensiven Duft. Die Früchte bilden rund 5mm lange Schoten. In den Fächern der Schote liegen jeweils 4 oder 6 Samen. Aber nicht jede Frucht bildet Samen aus. Der Meerrettich hat sich von den Anbauflächen auch verwildert. Man findet ihn vor allem entlang von Fließgewässern oder am Rande von Feuchtgebieten und Feuchtwiesen. Der Meerrettich gedeiht am besten in einem tiefgründigen, nährstoffreichen und etwas feuchten Boden. Einen zu heißen Standort verträgt er nicht; man sollte ihn daher am besten im Halbschatten oder Schatten anpflanzen. Dazu steckt man im Frühjahr etwa bleistiftdicke, 20 bis 30cm lange Wurzelstücke soweit in den Boden, dass die Spitze noch etwas 15 bis 20cm tief unter der Erdoberfläche liegt. Man kann die Wurzelstücke aber auch waagerecht in etwa 5cm Tiefe in den Boden eingraben. Er bildet rasch Wurzelausläufer, und man muss aufpassen, dass er sich nicht über den ganzen Garten ausbreitet. Daher sollte man ihm – ähnlich wie beim Bambus – mit einer Wurzelsperre Grenzen setzen. Kenner pflanzen stattdessen ihn zusammen mit etwas Kompost und lehmiger Erde in eines der im Baustoffhandel erhältlichen,etwa 30cm langen rotbraunen Erdrohre aus Kunststoff. Dann kann er nicht „ausbüchsen“ und die Pflanze bildet eine saubere und lange Wurzel, ohne sich allzu sehr zu verzweigen. Auch die Ernte der Wurzel ist dann später recht einfach. Meerrettich muss regelmäßig organisch gedüngt werden. Die Blüten sollten entfernt werden, um das Wurzel- und Blattwachstum zu stärken. Geerntet wird, sobald das Herbstlaub abstirbt. Dann gräbt man die Wurzel aus und lagert sie bis zur Weiterverarbeitung in feuchtem Sand. Nur die starke Hauptwurzel wird verwendet. Man nutzt sie frisch gerieben oder getrocknet. Die Meerrettichwurzel schmeckt sehr scharf, sie wird gerieben und mit etwas Zitronensaft oder Essig und Zucker versetzt. Man sie auch in Öl und Essig eingelegt. Oder zusammen mit einem geriebenen Apfel und Sahne eine pikante Soße daraus herstellen. Meerrettich passt besonders gut zu kaltem Fleisch oder Räucherfisch. Das würzig-scharfe Aroma entsteht durch ätherische Öle in Kombination mit Senfölglykosiden. Diese Inhaltsstoffe wirken antiseptisch und regen den Stoffwechsel. Meerrettich zeichnet sich auch durch einen hohen Vitamin-C-Gehalt aus. Aus der fein geriebenen Wurzel gemischt mit Honig lässt sich ein bekömmlicher Tee bereiten, der bei chronischem Husten und Nierenerkrankungen helfen kann.
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