Kümmel
Der Kümmel Carum carvi, auch Echter oder Wiesen-Kümmel genannt, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet und Kleinasien, wird aber schon seit Jahrtausenden als Gewürzpflanze kultiviert und ist inzwischen in ganz Europa und Sibirien auch als Wildpflanze verbreitet. Man trifft ihn auf Bergweisen und Wegrändern. Er besiedelt alle Höhenstufen von Hügeln bis zum Hochgebirge. Der Kümmel ist eine zweijährige, krautige Pflanze. Im zweiten Jahr erreicht mit seinem Blütenstand eine Höhe bis zu 120cm. Die Pflanze verankert sich mit einer rübenartig verdickten Wurzel im Boden. Die Stängel sind kahl und verzweigen sich. Die Blätter sind stark gefiedert. Die weißen bis rosa-gefärbte Blüten bilden eine Doppeldolde. Die Blütezeit fällt in die Monate Mai bis Juli.Die Samen reifen zwischen Juni und August. Kümmelpflanzen sind anpassungsfähig und gedeihen fast auf jedem Boden. Die Erde darf aber nicht zu nass ein, der Platz sollte windgeschützt und relativ kühl sein, also am besten im Halbschatten liegen. Die Samen sät man im zeitigen Frühjahr aus. Kümmel ist ein Lichtkeimer; die Samen dürfen also nur an den Boden angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt werden. Man sät ihn an Ort und Stellen in Reihen aus oder besser in einer Saatkiste. Die Jungpflanzen werden dann auf 30cm Abstand ausgedünnt, bzw. mit gleichem Abstand zueinander ausgepflanzt. Der Boden muss in dieser Zeit feucht gehalten werden. Man lässt sie bis zum zweiten Jahr wachsen, bis sie blühen und Samen tragen. Kümmel ist winterhart und benötigt keinen Frostschutz. Die reifen Samen können geerntet und zum einen gleich wieder ausgesät oder getrocknet werden. Dazu schneidet man die Dolden ab, und lässt sie an der Luft trocknen. Wenn die Früchte vollständig trocken sind, kann man die Samen über einem Blatt Papier oder Leinentuch ausklopfen und in einem geschlossenen Gefäß bis zur weiteren Verwendung aufbewahren. Kümmelsamen wird seit langem zum Würzen von Gebäck, Käse, Soßen oder Süßigkeiten verwendet. Gemahlene Samen werden zum Würzen von Gulasch-, Fleisch- und Sauerkrautgerichten genutzt. Die fein gehackten Blätter kann man zu Salaten geben, die rübenartige Wurzel als Gemüse kochen. Die ätherische Öle der Kümmelsamen helfen bei Verdauungsbeschwerden und gegen Blähungen.
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Axel Magnus Lindman: Bilder ur Nordens Flora (Stockholm), Public Domain
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