Kerbel
Der Echte Kerbel Anthriscus cerefolium stammt ursprünglich aus Südosteuropa und Kleinasien, ist aber inzwischen auch in Mitteleuropa heimisch. So lässt sich der Kerbel auch leicht im eigenen Garten kultivieren. Er benötigt frisches, humusreichen Boden, etwas angereichert mit Kompost und einen halbschattigen Standort. Außerdem muss er regelmäßig gegossen werden, da er ein großes Wasserverbrauch hat. Er kann ab März direkt ins Freiland ausgesät werden, am besten in Reihen zu jeweils 15 bis 20cm Abstand. Kerbel benötigt Licht zum Keimen, daher sollte man die Samen nur leicht auf die Erde andrücken. Es kann jedoch einige Zeit dauern, bis die Saat aufgeht. Sät man den Kerbel im Oktober nochmal aus, dann kann man auch in den Wintermonaten frischen Kerbel ernten.Alternativ können auch junge Triebe ab der 5. Woche geschnitten und in genügendem Abstand zueinander gesetzt werden – denn Kerbel lässt sich dann nicht mehr umpflanzen. Man kann auch einige ältere Kerbelpflanzen bis zur Selbstaussaat stehen lassen. Wenn man den Kerbel neben Salat kultiviert, dann hält er Nacktschnecken, Blattläsue und Ameisen fern. Im Garten wird die Kulturform des Kerbels Anthriscus cerefolium cerefolium angebaut wird. Die Wildform Anthriscus cerefolium trichocarpa ist dazu weniger geeignet. Kerbel ist eine einjährige Pflanze. Die Blätter sind zunächst hellgrün, können sich aber im Laufe des Sommer rötlich einfärben. Der Stängel ist hohl und hat eine geriefte Oberfläche. Der Blütenstand wird bis zu 70cm hoch. Man sollte den Kerbel aber bereits vor der Blüte ernten. Von Nachteil ist, dass der Kerbel, wenn die Blätter feucht sind, leicht von Falschem Mehltau oder Rostpliz befallen wird und als Wirtspflanze für einige Blattlausarten, die Kerbelmotte, die Möhrenfliege und die Raupen diverser Schmetterlingsarten attraktiv ist. Damit bildet er ein potentielles Reservoir für Schäden und Krankheiten an Kohl, Salat oder Möhren. Zur Ernte müssen die Blätter möglichst weit unten abgeschnitten werden. Nach jedem Schnitt sollte etwas organischer Volldünger auf das Beet gegeben werden. Die Blätter verfeinern mit ihrem Aroma nicht nur Salate oder die Grüne Soße, sondern auch warme Gerichte. Die Blätter sollten jedoch nicht mitgekocht werden. Man kann auch die Stängel verwenden, sie passen am besten gehackt zu einem Ragout. Will man einen Vorrat an Kerbel anlegen, so ist es besser die Blätter einzufrieren als zu trocknen. Beim Trocknen verliert der Kerbel sein Aroma, kann aber zu medizinischen Zwecken verwendet werden. Kerbel enthält reichlich Vitamin C, einige Bitterstoffe und ätherische Öle als medizinisch wertvolle Wirkstoffe. Kerbeltee wirkt entschlackend, appetit- und verdauungsanregend und harntreibend. Kerbel kann auch als kosmetisches Mittel genutzt werden – als Gesichtsmaske zur beruhigung und Reinigung der Haut oder als Packung auf die geschlossenen Augenlider, um müde Augen zu erfrischen. Die samentragenden Blütendolden können getrocknet werden und in Trockenbouquets verwendet werden.
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