Kapuzinerkresse
Die Kapuzinerkressen sind eine Gruppe von Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler, die ihren Ursprung in Lateinamerika haben. Dort werden sie teilweise als Nahrungsmittel, teilweise als Heilkräuter und Zierpflanzen angebaut. Bei uns in Mitteleuropa ist vor allem die Große Kapuzinerkresse Tropaeolum major von Bedeutung. Sie wird im Garten als Zier- und Kletterpflanze gezogen und als Beilage zu Salaten in der Küche geschätzt oder als Heilkraut eingesetzt. Die Große Kauzinerkresse ist eine Hybridzüchtung, deren Stammarten heute nicht mehr eindeutig nachzuweisen sind. Sie kommt aus Südamerika, taucht aber schon im 16.Jahrhundert in Europa auf. Zunächst wurde sie als Zierpflanze in den Gartenanlagen angepflanzt. Bald darauf wurde sie als Küchenkraut und Heilpflanze geschätzt. Im deutschen Sprachraum wird die Kapuzinerkresse auch Liebesblume oder Glatzentod genannt. Man kann die Große Kapuzinerkresse ab Ende Mai im Garten an einer windgeschützten, sonnigen Stelle aussäen. Die Pflanze sät sich später aber auch selbst aus. Der Boden sollte ungedüngt, nährstoffarm und trocken sein. Auf feuchten und nährstoffreichen Boden bildet die Pflanze zwar wesentlich mehr Blätter, aber zu wenig Blüten und Samen. Die Blätter und Blüten werden in den Sommermonaten geerntet und sollten möglichst sofort verbraucht werden. Auch der Pflanzensaft kann verwendet werden. Die Kapuzinerkresse sollte man in die Nähe von Apfelbäumen pflanzen. Sie zieht Mücken und Fliegen, die sich als Nützlinge von Blattläuse, die am Apfelbaum parasitieren, ernähren. Andererseits zieht auch die Kapuzinerkresse Pflanzenschädlinge an. Raupen und Blattläuse ernähren sich von ihren Blätter. Die befallenen Blätter müssen regelmäßig entfernt werden. Will man die Kapuzinerkresse als Küchenkraut oder Heilpflanze verwenden, dann darf sie auf keinen Fall mit einem Insektizid behandeln. Die Große Kapuzinerkresse ist zwar winterfest, aber bei uns nur einjährig. Die Stängel sind rund und glatt. Auch sie können in der Küche verwendet werden. Die Blätter sind breit und rund mit einem wellenförmigen Rand. Der Stiel setzt nicht in der Blattmitte, sondern – ähnlich wie bei den Seerosen – etwas versetzt auf der Blattunterseite an. Die Blätter haben einen scharfen, leicht pfefferartigen Geschmack. Die Blüten werden aus fünf gelben bis orangefarbenen Blütenblättern gebildet. Viele Sorten werden inzwischen von den Gärtnereien auf optische Merkmale mit besonders großen, leuchtenden Blüten als Zier- und Klettterpflanze gezüchtet. Den besten Geschmack und Wirkstoffgehalt hat die jedoch die Stammform. Die Große Kapuzinerkresse enthält reichlich Vitamin C und wertvolle Senföle, die Bakterien,Viren und Pilze in Schach halten. Als Heilpflanze wird sie bei Blasenkrankheiten eingesetzt, da das Kraut eine antiseptische und harntreibende Wirkung hat. Außerdem lassen sich damit kleine Wunden und Hautirritationen behandeln. Als Tee hilft es bei Atemwegserkrankungen. In der Küche werden vor allem die frischen Blätter und Blüten verwendet. Die Blüten dienen zur Garnierung von Sommersalaten, und die nach Pfeffer schmeckenden Blätter sorgen für die richtige Würze. Mit den Blütenknospen und Samen kann man einen würzigen Essig ansetzen. Die fein gehackten Blätter können auch zu Eiergerichten serviert werden. Auch in der Kosmetik findet die Kapuzinerkresse Verwendung. Als Spülung kräftigt sie das Haar und kann angeblich auch der Glatzenbildung vorbeugen. Deshalb wird sie Haarwuchsmitteln beigemischt. Tatsache ist wohl, dass die Kapuzinerkresse einen hohen Schwefelgehalt hat, der den Haarausfall verzögern kann.
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