Grabbepflanzung im Sommer

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Sommerblumen, die im Haus oder Frühbeet aus dem Saatgut vorgezogen und kultiviert wurden, können im Juli auf das Grab ausgepflanzt werden. Die Auswahl an Sommerblumen ist groß, aber auch bei der Grabbepflanzung gilt: In der Beschränkung liegt der Meister.

Grabbepflanzung mit Sommerblumen und Blütenstauden

Eine kunterbunte Sommerwiese, die wird dem Charakter eines Grabes wohl kaum gerecht. Entweder man wählt eine dominierende Sommerblume und stimmt die anderen Blumen farblich darauf ab …

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Ein Familiengrab mit einer dicht bepflanzten Kreisfläche rosa und weißer Fleißiger Lieschen im Zentrum; als Randbepflanzung verschiedene Koniferen-Sträucher und zwei rot blühende Hortensien an den beiden Kopfenden | Bild: Harvey Kneeslapper, Creative Commons Attr.-Share Alike 4.0 International

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Eine herzförmige Insel aus acht verschiedenen Sommerblumen und Rosen im Zentrum eines Familiengrabes eingebettet in eine Fläche aus einem immergrünen Bodendecker | Bild: Gerd Eichmann, Creative Commons Attr.-Share Alike 4.0 International

… oder man legt auf dem Grab zwei bis drei runde Flächen mit jeweils einer Sommerblumenart oder -sorte an, die in das mit niedrigen Bodendecker-Pflanzen bewachsene Grab eingebettet werden.

Eine dichte Bepflanzung verhindert Unkraut

Den Rahmen bildet eine sehr niedrige immergrüne Hecke aus Buchs oder einem anderen Zwergstrauch. Die verwendeten Sommerblumen sollten eine möglichst lange Blütezeit haben. Die Bodendecker sollten ein dichtes Pflanzen-Polster bilden, sodass kein Unkraut aufkommen kann. So spart man sich das Unkrautjäten. Der Einsatz von chemischen Unkrautvernichtern, den Herbiziden, ist auf Gräbern in Deutschland verboten.

Schale oder Kübel mit Sommerblumen oder Blütenstauden

Statt die Sommerblumen direkt in das Beet zu pflanzen, kann man sie in Schalen oder – falls es sich um höher wachsende Arten handelt – in Kübel setzen und auf eine flache Steinplatte oder Kachel standsicher aufstellen. Falls das Grab von einer Marmorplatte bedeckt ist oder als Kiesbeet angelegt wurde, ist dies ohnehin die einzige Möglichkeit, das Grab mit Sommerblumen oder blühenden Stauden zu schmücken.

Welche Sommerblumen und Blütenstauden eignen sich besonders

Sommerblumen und Stauden mit einer langen Blütezeit, die sich für die Grabbepflanzung eignen, sind zum Beispiel Feuersalbei, Fleißige Lieschen, Tausendschön, Stiefmütterchen, aber auch klein bleibende Buschrosen.

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Stiefmütterchen sind ein „Klassiker“ unter den Sommerblumen für die Grabbepflanzung | Bild: Alice Codura; Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

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Wandelröschen (Lantana camara) werden gerne ins Zentrum der Grabbeflanzung für den Sommer gesetzt | Bild: Quartl, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Pflegemaßnahmen für die Grabbepflanzung im Sommer

Im Hochsommer müssen die Sommerblumen und Stauden an heißen, trockenen Tagen täglich gegossen werden – am bestens morgens. Je nach Standort des Grabes kann es beim Gießen in den Mittagsstunden oder am frühen Nachmittag ansonsten zu Sonnenbrand an den Pflanzen kommen. Wassertropfen auf Pflanzen wirken wie ein Brennglas. Treffen die Strahlen der Sonne auf die Tropfen, werden sie gebündelt. So treffen sie an wenigen Stellen, dafür jedoch hochkonzentriert auf. Die Folge: einzelne verbrannte Stellen an der Pflanze. Sie sind am Braunton gut zu erkennen.

Vor dem Gießen entfernt man verwelkte Pflanzen und abgestorbene Pflanzenteile. Mauerpfeffer, Dachwurz und andere Steingartenpflanzen und Bodendecker sind weniger durstig und kommen längere Zeit ohne Wasser aus.

Tipp: Hat man die Stauden und Sommerblumen nach dem Einpflanzen mit einem organischen Langzeitdünger – beispielsweise in Form von Düngerkügelchen oder -kegeln – versorgt, dann müssen sie den Sommer über nicht mehr gedüngt werden. Gegenüber Flüssigdüngern haben solche organischen Langzeitdünger zwei weitere Vorteile:

  • Die Pflanzen nehmen über ihre Wurzeln immer nur so viel an Nährstoffen auf, wie sie brauchen. So ist eine Überdüngung der Pflanzen, die zu einem überbordenden Blattwuchs auf Kosten der Blüten führen könnte, ausgeschlossen.
  • Anders als bei Flüssigdüngern, bei denen ein großer Teil der Nährstoffe von den Pflanzen ungenutzt im Boden versickert und das Grundwasser damit belastet, ist dies bei einem organischen Langzeitdünger so gut wie ausgeschlossen.

Am Ende des Sommers Grabpflanzen abräumen und neu bepflanzen

Gegen Ende des Sommers, wenn die Sommerpflanzen verblüht und abgestorben sind, entfernt man sie. An den dabei frei werdenden Plätzen lassen sich die Zwiebelgewächse der Pflanzen in die Erde setzen. Sie werden im nächsten Frühjahr austreiben und zur Sommerzeit neue Blüten bilden.

Die vollständig abgeblühten Stauden werden zurückgeschnitten und anschließend gründlich gedüngt und gewässert. Dann werden sie vielleicht ein zweites Mal austreiben und zum Sommerende oder Herbstbeginn noch einmal blühen.

Ziersträucher, die im Frühjahr Blüten getragen haben, werden im Sommer ausgelichtet und wieder in Form geschnitten.

Tipp: Grabschmuck für die Sommerzeit

Auch ein Grab, welches flächendeckend mit kriechenden Gehölzen oder polster- und teppichbildenden Bodendecker-Pflanzen bewachsen ist, muss nicht eintönig grau- oder dunkelgrün bleiben. Nicht nur für Allerheiligen, Totensonntag und Volkstrauertag, sondern auch zur Sommerzeit gibt es passende Gestecke für eine ansehnliche Grabgestaltung.

Man kann sich ebenso eine Steckhilfe wie einen Rebkranz oder eine Schale mit Steckschaum besorgen, um eine sommerliche Grabgestaltung zu schaffen. Auch einzelne größere Blüten lassen sich in solch einem Gesteck unterbringen. Dazu steckt man jeweils einen Blütenstängel in ein mit Wasser gefülltes Reagenzglas zwischen das Moos oder Laub des Gestecks. Ebenso lässt sich ein frisch geschnittener Blumenstrauß in eine Glas- oder Keramikvase stellen, die wiederum in einen passenden Übertopf aus Steingut oder Keramik steht. So bleibt das Arrangement stabil auf dem Boden stehen.

Wichtig ist es, darauf zu achten, was die Regeln der zuständigen Friedhofsverwaltung besagen. So ist es oft der Fall, dass ausschließlich natürliches Material für die Gestecke zu verwenden ist. Künstliche Blumen beispielsweise sind auf manchen deutschen Friedhöfen nicht erlaubt.

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