Gewöhnliche Osterluzei Osterluzeigewächse werden medizinisch genutzt
Die Gewöhnliche Osterluzei Aristolochia clematitis, auch Wolfskraut oder Biberkraut genannt, stammt aus dem Mittelmeerraum, ist aber heute auch in Südwestasien, Nordamerika und Mitteleuropa zu finden. Bei uns kommt in warmen Regionen vor – z.B. in den Weinbergen, am Rand von Böschungen und lichten Auenwäldern. Sie ist aber selten und ihr Fortbestand gilt als gefährdet. Früher wurde die Osterluzei zur Einleitung von Geburten genutzt. Der wissenschaftliche Name ist aus dem Griechischen abgeleitet von aristos = sehr gut und lokhos = Geburt. Heute wird die Pflanze kaum noch medizinisch genutzt. Sei gilt inzwischen als giftig und kann einen Schwangerschaftsabbruch auslösen, Erbrechen und Übelkeit auslösen bis zum Atemstillstand. Außerdem geht man heute davon aus, dass die Inhaltsstoffe der Osterluzei cancerrogen, also krebserregend, sein können. In manchen Ländern wird sie immer noch zum Schwangerschaftsabbruch, gegen Schlangenbisse und zur Behandlung von Kopfwunden genutzt. In manchen Ländern ist die Anwendung verboten. In jedem Fall sollte diese Pflanzendroge nur unter strenger ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Aber im Garten sollte die Osterluzei dank ihres auffallenden Aussehens immer noch einen Platz behalten. Die Osterluzei kann im Frühjahr ausgesät oder im Sommer vegetativ durch Stecklinge vermehrt werden. Man kann die Staude aber auch teilen. Die Osterluzei braucht einen sonnigen bis halbschattigen Platz und der Boden sollte gut wasserdurchlässig sein. Wenn überhaupt, dann werden die Wurzeln im Frühjahr oder Herbst geerntet. Die Wurzeln getrocknet und für Abkochungen zur äußerlichen Behandlung in der Medizin verwendet. Die Osterluzei ist eine mehrjährige Pflanze, die oft sehr unangenehm riecht. Ihre Stängel stehen aufrecht und sind unverzweigt. Die großen, herzförmigen Blätter haben Stiele und sind wechselständig angeordnet. Die Blüten erscheinen zwischen Juni und September. Die Blüten sind gelb gefärbt und am Grunde bauchig, dabei verjüngen sie sich nach oben zu einer Röhre. Die Blüten zu wenigen in Büscheln in den Blattachseln. Diese charakteristische Blütenform der Osterluzei funktioniert wie eine Insektenfalle. Die Insekten werden durch den nur für uns Menschen unangenehmen Geruch angelockt und rutschen in die Blütenröhre hinein. Auf der Innenseite der Blütenröhre sind die Wände mit Haaren bedeckt, die nach unten gerichtet sind. Dadurch hat das Insekt keine Chance, wieder emporklettern zu können. Erst wenn die Blüte bestäubt worden ist, erschlaffen die Haare und geben das Insekt wieder frei. Die Osterluzei bildet eine größere Frucht, die einer sehr kleinen Feige ähnlich sieht, aber auf keinen Fall essbar ist. Diese nur 2cm große Frucht ist erst grün und wird dann – wenn sie reif ist – schwarz. In manchen Ländern werden auch andere Arten der Osterluzeigewächse medizinisch genutzt. Die Indianer des Amazonasgebietes verwenden die Art Aristolochia klugii als Gegengift bei Schlangenbissen. In Nordamerika wird eine andere Art, Aristolochia serpentaria bei Schlangenbissen verwendet. In Afrika nimmt man Aristolochia bracteata als Gegenmittel bei Stichen von Skorpionen. In der traditionellen chinesischen Medizin werden A.kaemperi und A.fanghi zur Verbesserung der Lungenfunktionen eingesetzt.
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