Gemeiner Andorn

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Gemeiner Andorn Heilpflanzen Der Gemeine oder Gewöhnliche Andorn Marrubium vulgare ist ein Lippenblütler, der aus dem Mittelmeergebiet stammt, aber auch nach Amerika und Australien verschleppt wurde. In Mitteleuropa wurde er offensichtlich schon in der Jungsteinzeit (4.000 v. Chr.) angebaut. In den wärmeren Regionen ist er auch verwildert. Er besiedelt trockene Wiesen und Weiden vor allem in der Nähe von Dörfern. Der Andorn ist ein mehrjähriger Halbstrauch. Er wächst bis zu 80cm in die Höhe. Die kantigen, mit feinen Haaren besetzten Stängel stehen aufrecht und verzweigen sich. Die Blätter sind grau-grün gefärbt mit leicht gesägtem Rand. Die Blattoberseite zeigt tiefe Blattadern, die Unterseite ist behaart. Die Blätter sind gegenständig angeordnet. Die kleinen Blüten sind weiß bis cremefarben, sie sitzen in den Blattachseln. Die Blütezeit fällt in die Monate Juni bis September. Der wissenschaftliche Gattungsname Marrubium geht auf das hebräische mar für bitter und rob für Saft zurück. Andorn ist eines der fünf Bitterkräuter, die beim jüdischen Passahfest mitgeführt werden, welches an den Auszug des jüdischen Volkes aus Ägypten erinnern soll. Im Garten braucht der Andorn einen sonnigen Platz mit einem etwas kalkhaltigen, gut entwässerten Boden. Der Andorn wird Frühjahr ausgesät oder durch Wurzelteilung oder die noch unverholzten,weichen Stecklinge vegetativ vermehrt. Nach dem Auspflanzen muss er gut gewässert werden. Die Stängel werden während der Blüte geschnitten. Die Stängel werden mitsamt Blüten und Blättern getrocknet. Früher wurde der Andorn als Zusatz beim Bierbrauen und zur Herstellung von Likören genutzt. Bereits in der Antike wurde der Andorn als Heilpflanze angebaut. Ägypter und Griechen verwendeten ihn als Heilmittel bei Asthma und anderen Atemwegserkrankungen, sowie zur Behandlung von Tuberkulose. Andorn enthält u.a. Marrubin – eine bitter schmeckende, schleimlösende Substanz. Dies Marrubin wirkt antiseptisch, entzündungshemmend und fiebersenkend. Auch heute noch wird der Andorn von Naturärzten bei Asthma, Keuchhusten, schwerer Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen als Heilmittel eingesetzt. Bei hartnäckigem Husten wirkt es schleimlösend. Andorn wirkt auch ausgleichend bei leichten Herzrhythmusstörungen und Herzrasen. Der Andorntee – heiß getrunken – senkt das Fieber. Andorn ist auch ein häufiger Bestandteil von Hustenbonbons und Hustensäften. In Apotheken bekommt man ihn auch pulverisiert in Kapselform.
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