Gartenmelde
Die Gartenmelde Atriplex hortensis, einfach auch Melde genannt, obwohl es eine Reihe anderer Meldearten der Gattung Atriplex gibt, stammt wahrscheinlich aus Asien, wird aber schon lange in Europa kultiviert und ist überall auch verwildert. Sei ist eine unserer ältesten Kulturpflanzen und wird in der Küche, als Medizin und Zierpflanze vielseitig genutzt. Die ursprüngliche Form hat blaugrüne Blätter, die später hell grün werden, und kleine unscheinbare, weiße Blüten. Es gibt allerdings neben dieser Grünen Melde Atriplex hortensis hortensis drei weitere Unterarten: -> Die Rote Melde Atriplex hortensis rubra wird vor allem wegen ihrer intensiv karminroten Färbung als Zierpflanze im Garten gezogen. Ihre Blätter sind aber ebenfalls essbar. Anders als die Grüne oder die Gelbe Melde, die als Würzmittel Verwendung finden, werden die Blätter der Roten Melde wie Spinat serviert. -> Die Gelbe oder Weiße Melde Atripelx hortensis atrosanguinea mit gelblich-grünen Blätter wird am häufigsten als Nutzpflanze kultiviert. -> Die vierte, sogenannte „Halbrote Melde“ findet man dagegen nur selten. Die Gartenmelde ist einjährig, kann aber mehr als 2m in die Höhe wachsen. Die festen, dünn behaarten Stängel sind nicht essbar. Die Blätter sind pfeilspitzenartig geformt und werden frisch geerntet und verwendet. Die hohen Blütenähren der Melde bilden dunkel-rotbraune Samen. Im Garten werden die Samen der melde zwischen Frühjahr und Sommerbeginn in dünnen Reihen ausgesät. Man gibt ihr einen sonnigen Platz mit einem gut wasserdurchlässigen Boden. Die Melde ist einjährig, aber winterhart. Die Blätter können jederzeit bei Bedarf geerntet werden. Man kann die Melde mehrmals hintereinander aussäen. Sobald aber die Blüten erscheinen, sollte man diese entfernen. Denn die Melde bildet dann sehr schnell Samen und könnte sich sonst unkontrolliert überall selbst aussäen. Heute wird die Gartenmelde vor allem als Küchenkraut genutzt. Man nennt sie auch Wilder oder Spanischer Salat. Die Blätter können statt Sauerampfer im Salat verwndet werden, da sie weniger bitter schmecken. Die Blätter der Roten Form werden wie Spinat gegart. Dei Blätter sind reich an Vitaminen und Spurenelementen. Schon in der Antike wurden sie als Gemüse zubereitet. Früher wurde die Melde aber vor allem als Heilkraut geschätzt und zur Behandlung von Halsschmerzen, gelbsucht und Gicht genutzt. Heute verwendet man den medizinisch wirksamen Tee aus den Blätter. Er wirkt haut- und blutreinigend und hat auch leicht abführende Wirkung, soll allerdings scheußlich schmecken. Äußerlich angewendet kann ein feuchter Umschlag mit den Blättern der melde den Schmerz und Juckreiz von Insektenstichen lindern. Die rotblättrige Variante rubra wird auch gerne in Blumenkränzen gebunden oder mit Blumen zu dekorativen Sträußen arrangiert. Eine verwandte Art, Atriplex nummularia, die in Australien heimisch ist, wurde früher als Seifenersatz genutzt und zur Behandlung des von den Seeleuten auf ihren langen Reisen gefürchteten Skorbuts verwendet.
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Johann Georg Sturm 1796, Public Domain
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Stickpen, Public Domain