Farne als Zimmerpflanzen – mit einem Zerstäuber einnebeln, kalkfreies und abgekochtes Wasser
Farne als Zimmerpflanzen richtig pflegen:
Die meisten Farne wachsen an schattigen Plätzen in Wäldern, in Felsspalten, auf Bäumen oder in tiefen Schluchten. Das sichert ihnen in eine hohe Luftfeuchtigkeit und ein feuchtes Substrat – zwei Faktoren die für die meisten Arten lebenswichtig sind. Neben der Kultur im Garten sind einige Arten auch als Zimmerpflanzen beliebt. Zu Unrecht stehen sie dabei im Ruf, besonders heikle Pfleglinge zu sein. Denn oft werden zwei gravierende Fehler gemacht:
- Bei trockener Heizungsluft ist die Luftfeuchtigkeit zu gering, das verträgt auf die Dauer kein Farn.
- Die Ruhephase vieler Farne wird nicht beachtet. Im Winter ist es ihnen im Wohnzimmer zu warm.
Dabei ist es relativ einfach, diese beiden Kardinalfehler zu vermeiden und Abhilfe zu schaffen:
- Man nebelt die Pflanzen mit einem Zerstäuber ein , der mit kalkfreiem Wasser gefüllt ist. Dazu nimmt man abgekochtes Wasser – vorausgesetzt das Leitungswasser ist weich genug (Härte < 10odH). Sonst nimmt man deionisiertes Wasser, welches über einen Entsalzer, ähnlich wie man sie als Antikalkkartuschen für Dampfbügeleisen verwendet, läuft. Eine hohe Luftfeuchtigkeit bietet auch ein Platz direkt über einem nach oben offenen Aquarium oder neben den Farnen platzierter Zimmerbrunnen. Hat man ein großes Blumenfenster zur Verfügung, dann lassen sich Farne zusammen mit einigen anderen tropischen Blattpflanzen auf einem bizarr geformtem Baumstumpf unterbringen. Solch ein Epiphytenstamm bringt einen Mini-Regenwald ist ins Zimmer. Epiphyten Leider etwas aus der Mode gekommen, sind jene Glaskugeln, in die man kleine Farne, Bromelien, Moose und Efeu dekorativ pflanzen kann. Das Mikroklima in der Glaskugel garantiert eine ausreichende Luftfeuchtigkeit.
- Während der Winterruhe darf nicht mehr soviel gegossen und auch nicht gedüngt werden. Vertrocknete Blätter müssen entfernt werden. Der Farn sollte während dieser in einem Wintergarten mit moderaten Temperaturen untergebracht werden. Zur Not tut es auch ein Platz an einem unbeschienenen Nordfenster. Im März setzt dann das Wachstum wieder, und man kann den Farn in ein größeres Gefäß umtopfen. Denn Farne können im Laufe eines Jahres erheblich wachsen und an Umfang zulegen.
Einige Farnarten eignen sich besonders gut für die Kultur in der Wohnung:
- Der Schwertfarn Nephrolepis gehört mit seinen weit ausladenden und großen Farnwedeln zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Er braucht jedoch einen schattigen Platz und hohe Luftfeuchtigkeit, sonst verkümmert und vertrocknet er.
- Schwertfarne gehören mit ihren zahlreichen, weit ausladenden Farnwedeln zu den beliebtesten Zimmerpflanzen
- Auch die Zuchtformen der Hirschzunge Asplenium scolopendrium stellen ein dekoratives Element unter den Zimmerpflanzen dar. Sie benötigen allerdings etwas niedrigere Temperaturen und eine längere Ruheperiode während der Wintermonate.
- Der Geweihfarn Platycerium lässt sich am besten als Ampelpflanze oder auf einem Epiphytenstamm pflegen. Neben seinen ausladenden geweihartigen Blättern hat er auch kleine, trichterförmige Nebenblätter, in denen Staub und Regenwasser gesammelt wird. Also ruhig auch einmal den Geweihfarn von oben gießen. Im Gegensatz zu anderen Farnen verträgt er das.
- Während der Pfauenrad-Frauenhaarfarn eine ausgesprochene Gartenpflanze ist, eignet sich das Frauenhaar Adiantum cuneatum, auch Krullfarn genannt, und andere Adiantum-Arten für die Zimmerkultur. Mit ihren zarten Ästen, und Blättern sind sie allerdings besonders empfindlich gegenüber zu trockener Luft.
Die zarten Farnwedel mit den für subtropische und tropische Frauenhaarfarnen typisch geformten Blattfiedern eignen sich für die Zimmerkultur
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