Färberdistel
Die Färberdistel Carthamus tinctorius, auch Öldistel oder Falscher Safran genannt, hat ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet von Kleinasien bis Mitteleuropa und Ägypten.Heute kommt sie aber auch im übrigen Europa, Nordamerika und Asien vor. Sie wird vor allem als Lieferant eines wertvollen Pflanzenöls und als Färbemittel angebaut. Die Färberdistel ist einjährig wächst sehr schnell knapp 1m heran. Sie hat eine starke Pfahlwurzel und bildet am Grund eine Blattrosette, aus der der Hauptstängel hervorwächst und sich verzweigt. Der Stängel ist weiß-gelblich, gerade und robust. Die länglichen Blätter haben einen stacheligen Rand und laufen mit ihren Blattscheiden am Stängel herab. Sie können bis zu 15cm lang werden. Die Blätter werden allerdings nicht verwendet. Am Sprossende und an den Seitentriebe sitzt jeweils einer der Blütenkörbe mit bis 150 leuchtend orange-farbenen Röhrenblüten. Aus den zweiblättrigen Fruchtknoten geht später die nussfrüchtige Samenanlage hervor. Der Ölgehalt dieser Nussfrüchte kann bis zu 40% ihres Trockengewichtes betragen. Die Form der Samen erinnert an kleine Sonnenblumenkerne. Der Gattungsname der Färberdistel Carthamus hat seinen Ursprung im hebräischen Wort für Malen – Qarthami. Denn schon im Altertum war die Färberdistel als Mittel zum Färben bekannt. Die orangefarbenen Röhrenblüten der Blütenköpfe geben Speisen, aber auch Kleidungsstücken einen leuchtend orangegelben Farbton. Bis in unsere Zeit wird die Färberdistel als preiswerter Safranersatz genutzt. Die Speisen lassen sich damit zwar goldgelb färben, würzen sie aber nicht wie der echte Safran, der aus den Blütenfäden von Krokus gewonnen wird. Aber auch das aus der Färberdistel gewonnene Öl wird weiterhin genutzt. Das aus den Samen gewonnene Öl ist im Handel als Distel- oder Safloröl erhältlich. Es kann nachweislich den Cholesterinspiegel senken. Außerdem wird die Färberdistel in der traditionellen Medizin zur Senkung von Fieber, Stärkung des Herzens und zur Vorbeugung gegen Arterienverkalkung genutzt. Äußerlich angewendet hilft es bei kleineren Wunden, Prellungen und Verstauchungen, Gelenkproblemen und Hautekzemen. Die gemahlenen Blüten mit etwas Talkum-Puder vermischt ergeben ein hübsches Wangenrouge. Im eigenen Garten kann man die Färberdistel im Frühjahr aussäen. Als ursprünglich mediterrane Art benötigt sie einen sonnigen, warmen Platz mit einer gut wasserdurchlässigen, pH-neutralen Erde. Die Färberdistel muss regelmäßig gegossen werden, da sie längere Trockenheit nicht verträgt. Die Samen und Blüten können dann im Sommer geerntet werden. Die Samen werden getrocknet und gemahlen, die Blüten getrocknet oder frisch für Blumengestecke verwendet.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Carthamus_tinctorius_050709c.JPG?uselang=de
Pseudoanas, Public Domain