Estragon – Blüten abzupfen, dann wachsen die Blätter besser
Estragon Artemisia dracunculus ist ein naher Verwandter des Wermuts und des Beifuß.Estragon ist eine ausdauernde Krautpflanze, die in Asien und Nordamerika auch wild wächst. Seit Hildegard von Bingen ist der Gewürzstrauch auch unter dem deutschen Namen Bertram bekannt. Er kam vermutlich im Mittelalter durch die Mauren über Südspanien nach Europa. Der Französische, auch Deutscher Estragon genannt hat zwar ein kräftigeres Aroma als der Russische Estragon, ist aber im Gegensatz zu diesem nicht ganz winterhart, man sollte ihn daher vor dem Winterbeginn mit einem Frostschutz abdecken.
Im Klima Mitteleuropas kommt der Französische Estragon auch seltener zur Blüte.
Und wenn er doch einmal blüht, dann trägt er gelbgrüne, kleine Blüten, die in Rispen stehen. Beide Sorten können bis zu 2m hoch wachsen. Den Russischen Estragon kann man ab März im Frühjahrsbeet oder in frostgeschützten Saatkästen aussäen, ab Ende April auch direkt ins Freiland. Später werden die Pflänzchen dann in Abständen von 50 x 50 cm vereinzelt. Der Französische Estragon wird bei uns nur vegetativ vermehrt. Dazu kann man einen einen älteren Stock teilen oder Kopfstecklinge schneiden und in Pflanzerde bewurzeln lassen. Estragon braucht einen nährstoffreichen, feuchten, aber keinesfalls staunassen Boden an einem warmen, windgeschützten Standort. Die schmalen Blätter bilden einen guten Kontrast zu anderen Pflanzen im Kräuterbeet.
Wenn der Estragon im Sommer blüht, sollte man die Blüten abzupfen, dann wachsen die Blätter besser. Der Russische Estragon hat dünnere und hellere Blätter als der Französische Estragon. Wenn man ein Blatt zerreibt, dann reicht der Französische Estragon intensiv ähnlich einem Pernod, also nach Anis, der Russische Estragon dagegen fast gar nicht, seien Blätter halt weitaus weniger aromatische Öle.
Die Pflanzen sollte man immer nur unten, nie von oben gießen, nasse Blätter könnten zu leicht vom Rostpilz befallen werden. Die Blätter sollte man frisch verwenden oder einfrieren.
Getrocknete Blätter verlieren sehr schnell das typische Aroma. Die fein gehackten Estragon-Blätter passen hervorragend zu Fisch- und Hähnchengerichten, aber auch Suppen und Spargel. Estragon ist außerdem zusammen mit Petersilie und Kerbel Bestandteil der französischen fines herbes. Man kann mit den Blätter einen würzigen Estragon-Essig herstellen oder Kräuterbutter und holländische Soße damit verfeinern. Auch wenn der Estragon als Heilpflanze in der Naturmedizin kaum eingesetzt wird, so wirkt er doch harntreibend und ist verdauungs- und menstruationsfördernd. Er soll auch gegen Wurmbefall helfen. Die getrockneten Wurzeln verwendete man früher gegen Zahnschmerzen.
Während der Schwangerschaft darf Estragon nicht in medizinisch wirksamen Dosen verabreicht werden.
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