Echter Thymian
Der Echte Thymian Thymus vulgaris stammt ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeergebiet. Er ist ein immergrüner, mehrjähriger Halbstrauch, der mit 20 bis 30cm Höhe klein bleibt. Eine französische Sommerform bleibt noch etwas kleiner und ist etwas frostempfindlicher als die deutsche Winterform. An seinen natürlichen Standorten wächst er in sonnigen Lagen auf trockenen, wasserdurchlässigen und kalkhaltigen Böden. Im Garten ist er daher optimal für einen Platz im Steingarten geeignet. Schnell bilden sich flache Polster, die sich auch über Steine und Schotterflächen ausbreiten können. Es gibt eine ganze Reihe für den Garten geeignete Zuchtformen, die sich in Form und Farbe der Blätter und Blüten voneinander unterscheiden. Mit ihnen lässt sich ein kräuter-/Steingarten auch optisch sehr ansprechend gestalten. Die Stängel der ursprünglichen Nominatform haben eine grünbraune Farbe und verholzen mit der Zeit. Die Blätter sind spitz zulaufend und am Rand etwas eingerollt (ein Verdunstungsschutz ähnlich wie beim Rosmarin). Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite heller grün und filzig behaart. Die hell-rosafarbenen Blüten verströmen einen charakteristischen Geruch. Nach der Blütezeit sollte man den Thymian etwas zurückschneiden, damit er niedrig bleibt und dichte Polster bildet. Den Echten Thymian sät man ab März im Frühlingsbeet unter Glas. Im späten Frühjahr kann er im Abstand 20 x 20cm ausgepflanzt werden. Ab April lässt sich der Thymian aber auch vegetativ in Form von Stecklingen oder Ablegern vegetativ vermehren. Im Steingarten braucht er einen Platz in voller Sonne mit einem trockenen, wasserdurchlässigen, kalkhaltigen Boden, der leicht alkalisch sein sollte (also pH >7). Auf Staunässe reagiert der Thymian sehr empfindlich, bei tagelanger Trockenheit während der Sommermonate muss er aber hin und wieder gegossen werden. Nach der Ernte der Blätter und zweige sollte man die Thymianpflanzen mit etwas Algenkalk oder Hornmehl düngen. In kalten Lagen und strengen Wintern sollte für eine Frostabdeckung der Pflanzenpolster gesorgt werden. Vom Thymian können alle Pflanzenteile verwendet werden. Dazu schneidet handbreit über dem Boden ab. Die Triebe werden an einem schattigen Platz getrocknet, die Blätter werden abgerebbelt und in einem Gefäß zum trocknen gesammelt. Thymian enthält eine Reihe von ätherischen Ölen, Gerb- und Bitterstoffen, welche ihm sein unverwechselbaren Duft und Aroma verleihen. Gleichzeitig haben sie eine desinfizierende, schleim- und krampflösende Wirkung und regen die Verdauung an. Der Tee lindert Halsschmerzen und Bronchialkatarrhe. Thymianöl – inhaliert – hilft bei Asthma, Keuchhusten und anderen Erkrankungen der Atemwege. Als Dampfbad kann man man den Aufguss zur Reinigung der Gesichtshaut verwenden. Früher gab einen Aufguss von Thymianblättern ins Putzwasser, das wirkte desinfizierend und gab dem Boden eine gute Duftnote. Thymian ist unverzichtbarer Bestandteil mediterraner Kräutermischungen wie der Herbes de Provence oder den Fines herbes. Zusammen mit Petersilie, Rosmarin, Sellerie und Zwiebeln ergeben die Thymianzweige ein hervorragendes Bouquet garni. Die Blätter werden zum Würzen von Soßen, Suppen und Füllungen verwendet und geben Hähnchen, Fisch oder Fruits des Mers eine pikante Note. Man kann auch die frischen Zweige in Öl oder Essig einlegen.
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