Echter oder Gelber Steinklee
Der Gelbe Steinklee Melilotus officinalis , auch Echter Steinklee, Honigklee oder Meliotenklee genannt, ist eine einheimische Pflanzenart, die auf stickstoff- und kalkarmen Böden an Bahndämmen, Wegrändern, Steinbrüchen u.ä.vorkommt. Zugleich ist dieser Steinklee etwas wärmebedürftig und übersteht auch längere Trockenperioden schadlos. Außer in Europa kommt er auch in Nordafrika und Asien vor und wurde auch in Nordamerika eingeschleppt. Der Gelbe Steinklee ist zweijährig und wird in Deutschland vor allem als Silofutter oder zur Stickstoffdüngung der Felder angebaut. Die Stängel wachsen aufrecht und haben eine gerippte Oberfläche. Sie verzweigen sich. Die blaugrünen Blätter sind wechselständig angeordnet, in 3 Finger gegliedert und an den Rändern gezähnt. Die kleinen, gelben Blüten stehen in länglichen Trauben. Blütezeit sind die Monate Juni bis September. Die schotenförmigen Früchte enthalten nur einen oder zwei Samen. Der Gelbe Steinklee ist leicht im eigenen Garten zu kultivieren. Man wählt einen sonnigen, trockenen und gut dränierten Platz mit einem ungedüngten und möglichst kalkarmen Boden. Er kann im Frühjahr direkt ins Freiland ausgesät werden. Dei Blätter sollte man möglichst jung ernten, die Blüten während der Sommermonate und die Samen im Herbst. Auch die Sprossteile können getrocknet und für Aufgüsse, als Gewürz oder in Blumenpotpourris verwendet werden. Mit den getrockneten Blüten lässt sich der Geschmack von Ragouts, Würstchen oder Marinaden verfeinern. Die jungen Blätter kann man für einen Mischsalat verwenden. Die getrockneten Blätter geben dem Gruyère, einem Schweizer Hartkäse, seine charakteristische Würze. Schon im alten Ägypten wurde dieser Steinklee für Küche und Medizin genutzt. Man behandelte damit Kopfschmerzen, nahm ihn aber auch zur Wurmkur. Später verordnete man den Tee aus den Blättern des Steinklees bei Koliken und Rheuma. Nachgewiesen ist seine beruhigende, harntreibende, antiseptische und blutverdünnende Wirkung. Man kann damit Gefäßschwächen, Neuralgischen Schmerzen, Schlaflosigkeit oder Blähungen vorbeugen. Für einen Tee übergießt man 1 bis 2 Teelöffel des getrockneten Steinklees mit einem ¼ l heißes Wasser und lässt ihn 5 min ziehen. Unverdünnt kann er auch für Umschläge verwendet werden. Menschen mit schlechter Blutgerinnung sollten Steinklee nicht als Medizin verwenden. Hohe Gaben von Steinklee können außerdem zu Erbrechen und anderen Nebenwirkungen führen. Verwelkter Steinklee enthält eine gerinnungshemmenden Stoff, das Dicumarol, das auch Bestandteil des Rattengifts ist. Frisch geschnittener gelber Steinklee duftet nach Waldmeister und frischem Heu. Das ist auf den Cumaringehalt der Blätter zurückzuführen. An weiteren Wirkstoffen enthält er Melilotin, Gerbstoffe, Flavone und Harz.Der Blütenduft zieht Bienen magisch an. Deswegen wird er häufig von Imkern als Bienenweide angebaut.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Melilotus_officinalis_Citroengele_honingklaver_bloeiwijze.jpg?uselang=de
Rasbak, Creative Commons License Attr.-Share Alike 3.0 Unported