Duftveilchen
Das Duftveilchen (Viola odorata), auch unter dem Namen Märzveilchen bekannt, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und weiter ostwärts bis zum Kaukasus und Kurdistan. Es ist aber seit langem auch in Mitteleuropa seit dem Mittelalter heimisch geworden. In den Gärten wird es schon im Altertum gehalten, wo es auch als Heilkraut verwendet wurde. In Mitteleuropa findet man es in der freien Natur an Wald- und Gebüschrändern. Das Märzveilchen ist eine mehrjährige Pflanze, die nur 5 bis 10cm hoch wird. Es entwickelt unter der Erde stark verwurzelte Ausläufer. Damit bildet es rasch weit ausladende Kolonien. Die Stängel sind relativ schlank. Die Blätter stehen an langen Stielen und sind oval bis herzförmig und am Rand deutlich stumpf gezähnt. Die 5 Kronblätter der Blüte sind dunkel-violett, seltener weiß gefärbt. Die Blüte hat einen Sporn und duftet süßlich. Das Duftveilchen blüht schon im zeitigen Frühjahr. Die Kapselfrüchte enthalten sehr viele kleine ovale Samen. Vor allem Ameisen verschleppen diese Samen und sorgen damit für die Ausbreitung des Duftveilchens. Im Garten sollte man dem Duftveilchen einen schattigen Platz geben, es toleriert aber auch halbschattige bis sonnige Standorte. Der Boden sollte nährstoffreich und gut dräniert sein. Wird der Boden feucht gehalten, dann gelingt die Kultur des Duftveilchens in einem nährstoffarmen Substrat. Die Aussaat kann im Frühjahr oder auch im Herbst erfolgen. Alternativ kann man die Pflanze auch vegetativ vermehren, indem man die Stauden zum Winterende, bzw. am Frühlingsbeginn teilt. Am besten setzt man das Veilchen als Randbepflanzung unter Sträucher oder platziert es zwischen Rosenstauden. Die Blüten kann man zwischen März und Mai ernten, die Blätter ohne den harten Stiel das ganze Jahr hindurch pflücken. Die Blätter und Blüten sollten möglichst frisch verwendet werden, können aber auch getrocknet und zur Weiterverwendung aufbewahrt werden. Welke Blüten sollte man abschneiden, dann bildet das Duftveilchen umso rascher neue Blüten. Das Öl des Duftveilchen findet in der Kosmetikindustrie Verwendung bei Parfumkreationen und anderen Kosmetika. In der Küche lässt sich das Duftveilchen besonders vielseitig verwenden: Marmelade macht man aus den Blüten. Die Blüten werden auch kandiert und dann damit Pralinen, Schokotalern und Petit Fours verziert. Asu den gedünsteten Veilchblättern, Kartoffelbrei und Parmesan-Käse lässt sich ein wohlschmeckendes Gratin backen. Im alten Rom trug man zu Trinkgelagen einen Kranz aus Veilchenblüten auf dem Kopf, da man der festen Überzeugung war, dass sich damit die Wirkung des reichlich genossenen Alkohols dämpfen ließe.Medizin belegt dagegen ist lindernde Wirkung bei Bronchialkatarrhen, Asthma und Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Aus den Wurzeln des Duftveilchens lässt sich ein Sirup herstellen, der als mild abführendes Mittel für Kinder verabreicht werden kann. Die Blüten enthalten viele schleimlösende Stoffe und schmerzlindernde Salicylsäurederivate, die Blätter zusätzlich reichlich Vitamin C, Provitamin A und Mineralsalze. Die Wurzel enthält ein Alkaloid, das Odoratin.
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