Brunnenkresse
Die Brunnenkresse Nasturtium officinale ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die es feucht liebt. Sie wächst oder auch im Wasser. Daruf deutet auch ihr früherer Name Rorippa naturtium-aquaticum hin. Sie hat zahlreiche Mineralien und Vitamine und findet in Küche und Medizin vielseitige Verwendung. In freier „Wildbahn“ begegnet man der Brunnenkresse am Ufer von Bächen und Flüssen. Die sauberste und gehaltsvollste Brunnenkresse wächst jedoch in kleinen, schnellfließenden Bächen und Wiesengräben. Bei der Ernte aus freien Gewässern sollte man jedoch vorsichtig sein. Es gibt einige Verwechslungsmöglichkeiten mit ähnlich aussehenden, aber giftigen Pflanzen. Und auch Wasserschnecken haben die leuchtend grünen Blätter zu Fressen gern und Insektenlarven weiden den mikroskopisch feinen Aufwuchs ab. Brunnenkresse aus Gewässern sollte man daher bei der Ernte gründlich nach Kleinlebewesen absuchen. Die Brunnenkresse wurde bereist im 19.Jahrhundert kultiviert. Dazu werden häufig künstliche Bachläufe und Kanäle angelegt. Auch in Asien kommt man jetzt auf den Geschmack und beginnt die Brunnenkresse zu kultivieren. Denn ihre scharf-würzigen Blätter hervorragend zu Salaten und Gemüsegerichten der asiatischen Küche. Aber auch bei uns gibt Salaten den letzten Geschmackskick. Auch in der Kräuterbutter passend zum Grillfleisch sollte sie nicht fehlen. Man kann damit Omeletts verfeinern oder ein leckeres, herzhaftes Brunnenkresse-Süppchen kochen. Auch zu einem mediterrane Salat mit Thunfisch oder Sardellenfilets, Eiern und Tomaten passt die Brunnenkresse hervorragend. Die Brunnenkresse hat im Fließgewässer Stängel, mit wenig mehr als 30 bis 50 cm Länge, die flach in der Strömung liegen, sodass die Mehrzahl der Blätter untergetaucht sind oder nur wenig über die Wasseroberfläche hinausragen. In Stillwasserbereichen oder am sumpfigen Ufer kann sie aufrecht stehend aber Höhe bis nahezu 1m erreichen. Der Stängel ist innen hohl und hat einen runden Querschnitt. An jedem Knoten, an denen auch die Blattstiele ansetzen, bilden sich Wurzeln. Dadurch hat die Brunnenkresse auf der ganzen Länge Bodenkontakt und kann sich sicher im Bachuntergrund verankern, ohne von der Strömung fortgerissen zu werden. Die Blätter haben eine rundliche bis ovale Form und sind intensiv grün gefärbt. Sei sidn besonders reich an Vitamin C und Phosphor-, Jod-, Mangan-, Calcium- und Eisenverbindungen. Die Blütezeit setzt im Mai ein und kann bis in den Juli dauern. Die weißen Blüten stehen in lockeren traubigen Ständen. Die Brunnenkresse ist ganzjährig immergrün, stellt jedoch bei Wasser- und Lufttemperaturen unterhalb von 7°C ihr Wachstum ein. Brunnenkresse lässt sich leicht im eigenen Garten kultivieren, vorausgesetzt man kann ihr ausreichend Wasser bieten. Wenn man nicht in der glücklichen Lage ist, dass ein Bach durch oder in Nachbarschaft zum Gartengrundstück verläuft, dann tut es auch die Flachwasser- und Sumpfzone des Gartenteiches. Oder man pflanzt sie in den künstlichen Bachlauf, in dem Wasser aus dem Teich umgewälzt wird. Dann muss man aber darauf achten, dass sie Rinnenquerschnitt nicht völlig zuwuchert. Die Samen sät man am besten in einer flache Schale mit einer wenige Zentimeter hohen Sandschicht und einem dünnen Wasserfilm aus. Das Wasser sollet man dann einmal pro Woche vorsichtig wechseln. Die Samen beginnen rasch zu keimen. Sobald sich die ersten drei bis vier Blattpaare gebildet haben und die Pflänzchen gut bewurzelt sind, können sie dann ins freie Gewässer ausgepflanzt werden. Die Brunnenkresse ist leicht zu pflegen und auch zu ernten, wenn man sie in ein Töpfchen oder in einen Pflanzkorb mit Kies setzt und diesen dann im Gewässer exponiert. Man sollte dazu eine sonnige bis halbschattige Stelle auswählen. Später kann man die größere pflanze durch Wurzelteilung vegetativ vermehren oder die Stängelstücke wieder in der flachen Schale mit etwas Sand und Wasser bewurzeln lassen. Die Blätter können das ganze Jahr geerntet und frisch verbraucht werden. Man sollte immer die oberen Blätter abpflücken, das stärkt die Pflanze und regt ihr Wachstum an. Die Stängel kann man trocken, im Mörser als Gewürz verkleinern oder daraus einen Kräutertee brühen. In der Medizin wird die Brunnenkresse dank ihrer schleimlösenden und harntreibenden Wirkung bei Erkrankungen der Galle und bei Bildung von Ödemen unter ärztlicher Aufsicht (!) verwendet. Sie hat zugleich eine entgiftende und blutreinigende Wirkung und ist reich an Vitamin C. Daher behandelte früher damit auch Skorbut, Anämie und rheumatische Erkrankungen. Wildwachsende Brunnenkresse darf man nicht mit einen ähnlich aussehenden, aber giftigen Wasserpflanzen verwechseln. Es gibt jedoch auch einige verwandte Arten wie das Bittere oder das Behaarte Schaumkraut, das Tellerkraut und das Frühlingsbarbarakraut die ungefährlich und genießbar sind. Im Gartenhandel werden auch einige besondere Zuchtformen angeboten wie die Dark Green American mit dunkelgrünen Blättern.
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