Bisset Bambus – aus Blättern bereiten Chinesen einen Tee
Der Bisset-Bambus Phyllostachys bissetii, auch einfach Grüner Bambus genannt, der eigentlich aus der Provinz Sichuan im Zentrum Chinas stammt, ist winterhart und deshalb auch in Mitteleuropa als Gartenpflanze beliebt. Er kann bis zu 8m hoch werden, die Bambushalme haben aber auch dann nur einen Durchmesser von nur etwa 2 bis 2,5cm. Daher sind die Halme recht biegsam und werden in China als Stangen zum Tragen von Lasten genutzt. In Streifen geschnitten, werden daraus Körbe geflochten.
Durch diese Elastizität der Halme ist er auch gut vor Wind- und Schneebruch geschützt.
Deshalb kann der Bambus auch in windexponierten Lagen, z.B. an der Küste, angepflanzt werden. Diese Bambus-Art wurde von dem amerikanischen Botaniker David Bisset Anfang der 1940-ziger Jahre in Nordamerika eingeführt, daher dieser Bambus ihm zu Ehren als Phyllostachys bissetti wissenschaftlich beschrieben. Die Internodien, das sind die Halmabschnitte zwischen den Knoten, den sogenannten Nodien, sind erst rötlich-grün, später werden sie mittel- bis dunkel-graugrün. An vollsonnigen Satndorten können sie sich auch später ins Gelbliche verfärben.
Diese Knoten bestehen immer aus zwei Abschnitten:
Der obere Ring steht weiter hervor als der untere, der zugleich die Narbe der Blattscheide bildet. Die Internodien haben eine Länge von etwa 20cm . Die Form der Halmblätter kann dreieckig schmal bis lanzettförmig sein. Die Blattspreiten sind dunkelgrün bis rötlich-grün gefärbt. Die Blattränder sind leicht nach oben gewölbt. Aus Blättern bereiten Chinesen einen Tee; die Bambussprossen sind auch roh essbar.
Der Bisset-Bambus verträgt Minus-Temperaturen bis zu -25°C und gilt als winterhärtester Bambus, ist also auch für den kühlen Norden Deutschlands geeignet.
Auch als Kübel- oder Balkonpflanze braucht er deshalb keinen Winterschutz. Er wächst in den ersten Jahren sehr sehr schnell mit einem jährlichen Zuwachs von etwa 100% und eignet sich deshalb auch gut für eine dicht bepflanzte Sichtschutzhecke – vor allem daher auch im unteren Bereich noch dicht belaubt ist und neben den Haupthalme auch kleinere Seitenhalme bildet. Im kühleren Norden ist er bereits mit etwa 45m ausgewachsen, im wärmeren Süden kann er aber bis zu 6 oder 8m hoch werden. In der ersten Zeit wächst der Bambus etwas schräg und überhängend in die Höhe, später richtet er sich gerade auf. Phyllostachys bissetti eignet sich auch deshalb gut für eine Hecke, weil er sich leicht in Form schneiden lässt.
Auch diese Phyllostachys-Art bildet Ausläufer und muss mit einer Rhizomsperre an der unkontrollierten Ausbreitung gehindert werden. Diese Rhizomsperre sollte jedoch großzügig bemessen werden, damit sich das Wurzelgeflecht ausbreiten und der Bambus genügend starke Halme bilden kann. Im Garten sollte man ihn an einen sonnigen bis halbschattigen Platz pflanzen, der Boden sollte nicht zu trocken sein, da man sonst sehr viel zusätzlich gießen muss. Denn die unbedingt notwendige Rhizomsperre versperrt dem Bambus die Wasserentnahme aus den benachbarten Bodenbereichen. Außerdem hält das dichte Blätterdach der Hecke wie ein aufgespannter Regenschirm das Regenwasser ab, das außerhalb der Reichweite der Bambuswurzeln herabtropft. Außer Schneiden und Wässern braucht der Bisset-Bambus keine weiteren Pflegemaßnahmen.
Foto:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Phyllostachys_bissetii.JPG?uselang=de
Jordi Coll Costa, Creative Commons 2.5 US-amerikanisch Unported
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