Bergkiefer: Unterarten und Kultursorten

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Die Berg-Kiefer ist eine der vielgestaltigsten und auch vielseitig einsatzbaren Kiefernarten. Neben mehreren Unterarten gibt es zahlreiche Kultursorten, die sich für die Kultur im Garten eignen. Trotz aller Unterschiede im Aussehen und in den Milieuansprüchen von Latsche, Hakenkiefer und Moorspirke, die Zapfen haben ihre ursprüngliche Form behalten und sehen immer gleich aus.

Verbreitung und Vorkommen der Berg-Kiefer

Die Berg-Kiefer Pinus mugo aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) ist in den Gebirgen Europas weitverbreitet. Im Laufe ihrer Stammesgeschichte hat sie drei Unterarten mit unterschiedlicher geographischer Verbreitung entwickelt.

Pinus mugo mugo

Die Latsche, Krüppelkiefer oder Legföhre kommt hauptsächlich im Erzgebirge, in den Alpen, auf dem Balkan und in den Karpaten vor. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt in der subalpinen Höhenstufe. Sie besiedelt auch Standorte, die von anderen Baumarten gemieden werden. Selbst Lawinenabgänge kann sie überstehen. Die Latsche breitet sich oft geduckt vor Sturm und Regen dicht am Boden aus, daher auch der Name Legföhre. An etwas windgeschützteren Hängen kann die Latsche aber auch eine Höhe von mehr als 3 m erreichen.

Bergkiefer: Unterarten und Kultursorten Nadelbäume

Latsche Bergkiefer Pinus mugo mugo | Bild: Tigerente, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Bergkiefer: Unterarten und Kultursorten Nadelbäume

Bergkiefer Pinus mugo mugo an einem Hang in der Hohen Tatra | Bild: Daniel Baránek, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Das Öl der Latschenkiefer findet Verwendung in der Kosmetik und zur Behandlung von Atemwegserkrankungen. Latschenkiefernöl wird durch Wasserdampf-Destillation aus den Nadeln, Zweigspitzen und Ästen gewonnen.

Pinus mugo uncinata

Die Aufrechte Bergkiefer, Haken-Kiefer oder auch Spirke kommt in den Pyrenäen, im Massiv Central in Frankreich, im Schweizer Jura sowie in den Alpen vor. Sie siedelt sich je nach Gebirge in Höhenlage zwischen 500 und 2.300 m ü. NN an.

Bergkiefer: Unterarten und Kultursorten Nadelbäume

Bergkiefer-Unterart Pinus mugo uncinata | Bild: Pastilletes, Creative Commons Attr.-Share Alike 2.0 Generic

Stellenweise bildet sie große, flächendeckende Bestände, während sie an anderen Stellen zusammen mit der Waldkiefer, der Zirbelkiefer oder der Europäischen Lärche vorkommt.

Pinus mugo rotundata

Bei der Unterart Moor-Spirke oder Moor-Bergkiefer handelt es sich um einen Bewohner der Mittelgebirge. Sie kommt u. a. im Schwarzwald sowie im Alpenvorland, in Südböhmen und im Fichtel- und Erzgebirge vor. Je nach Standortbedingungen bildet sie niederliegende Äste wie die Leg-Föhre oder einen aufrechten Stamm mit bis zu 10 m Wuchshöhe.

Bergkiefer: Unterarten und Kultursorten Nadelbäume

Bergkiefer-Unterart Pinus mugo rotundata: Eine Moorspirke auf dem verschneiten Flumserberg in den Schweizer Voralpen/St. Gallen in der Schweiz | Bild: Chris urs.o, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Unter den drei Unterarten gibt es auch Zwischenformen und Hybride, also Kreuzungen zwischen jeweils zwei Unterarten. Das Holz der Bergkiefer eignet sich zum Schnitzen und Drechseln.

Die Kultursorten der Berg-Kiefer

Da diese drei Unterarten der Berg-Kiefer jeweils an ganz bestimmte Standortbedingungen angepasst sind, wurden etliche Kultursorten gezüchtet, die sich für den Anbau im Garten besser eignen.

So illustre Namen wie ‘Alpenzwerg‘, ‘Gnom‘, ‘Mops‘ und ‘Minimops‘ deuten es bereits an: Es handelt sich durchweg um klein bleibende Sorten, die auch im kleineren Hobbygarten oder Vorgarten ihren Platz finden können. Andere Sorten wie beispielsweise ‘Wintergold‘ punkten mit einer besonderen Nadelfärbung.

Bergkiefer: Unterarten und Kultursorten Nadelbäume

Bergkiefer Zuchtsorte Pinus mugo ‚Gnom‘: Sie bildet eine Kugelform von etwa 2 m Durchmesser | Bild: Michael Wolf, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Bergkiefer: Unterarten und Kultursorten Nadelbäume

Bergkiefer Zuchtsorte Pinus mugo ‚Mops‘ | Bild: David J. Stang, Creative Commons Attr.-Share Alike 4.0 International

Die Pinus mugo der Sorte ‘Humpy‘ (rechtes Bild) zeigt, dass die Zuchtsorten Blüten und Zapfen bilden können. Sie müssen also nicht nur vegetativ vermehrt werden.

Trotz aller Verschiedenheiten in Wuchshöhe und Form der Bergkiefer-Unterarten und ihren Sorten gibt es einige Gemeinsamkeiten zwischen ihnen.
So sind die Nadeln meist bis zu 5 cm lang, dunkelgrün und spitz zulaufend. Jeweils zwei Nadeln stehen an einem kurzen Trieb. Erstaunlicherweise können diese Nadeln bis zu zehn Jahre alt werden.

Die Zapfen der Bergkiefer

Jede Bergkiefer hat männliche und weibliche Blütenstände und somit auch männliche und weibliche Zapfen. Aber nur die weiblichen Zapfen verholzen und sind entsprechend haltbar.

Die Blütezeit der Bergkiefer fällt in die Monate Juni/Juli, die Samenreife beginnt im Oktober. Die weiblichen Blütenstände und damit auch ihre Zapfen stehen am Ende langer, aber noch junger Triebe. Diese weiblichen Zapfen sind im ersten Jahr hellrosa und rot und erreichen lediglich eine Länge von etwa 1 cm. Erst im zweiten Jahr wachsen sie stärker bis auf eine Größe von 3 bis maximal 7 cm und beginnen zu verholzen. Mit geöffneten Schuppen sind die Zapfen 2 bis 5 cm breit. Die weiblichen Zapfen haben einen streng symmetrischen Aufbau. Nur die Spirke (Pinus mugo uncinata) kann etwas stärker asymmetrische Zapfen bilden. Die Schuppen der Zapfen sind in der Regel flach, seltener leicht gewölbt.

Bergkiefer-Zapfen finden vor allem in der Advents- und Weihnachtszeit Verwendung, wie als Tischdekoration oder aufgefädelt zu einer Zapfengirlande am Fenster. Sie sind lange haltbar und müssen deshalb weder lackiert noch gewachst werden.

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