Behaarte oder Bewimperte Alpenrose für Hochgebirgspflanzen spezialisierten Steingarten
Die Behaarte oder Bewimperte Alpenrose Rhododendron hirsutum ist ein immergrüner Strauch der Heidekrautgewächse, der in Alpen und den Gebirgen des nordwestlichen Balkans heimisch ist. Auch im Juramassiv und in den Karpaten wurde er versuchsweise angesiedelt. In Deutschland ist diese Art, bei uns auch unter dem Namen Amrausch oder Almrose bekannt, selten geworden und steht daher unter Naturschutz. Im Gartenhandel werden jedoch Nachzuchten angeboten.
Rhododendron hirsutum hat seinen Verbreitungsschwerpunkt oberhalb der Baumgrenze in Höhenlagen von 600 bsi 2.500m ü. NN. Dort bildet die Art in offenem Gelände wie lichten Baumbeständen, an Felshängen und auf Geröllhalden mit einem kalkhaltigen Boden größere Bestände. Die Plätze müssen jedoch windgeschützt und trocken sein, in niederen Lagen zieht sich die Art in beschattete, feuchte Schluchten zurück. Wichtig für das Überleben während der Wintermonate ist eine geschlossene Schneedecke.
Der Strauch bildet aufrecht wachsende oder aufsteigende Zweige, die gleichmäßig dicht beblättert sind. Die Zweige haben eine graue Rinde, junge Zweige sind anfangs noch behaart, werden aber später kahl.
Die derb-ledrigen Blätter, die denen des Lorbeers ähneln, stehen wechselständig an den Zweigen. Sie sind auf der Blattoberseite glänzend grün und kahl, auf der Unterseite spärlich mit Drüsenhaaren ausgestattet.
Die Blüten haben eine intensiv hellrote Farbe. Bis zu 10 dieser Blüten bilden eine kurze Doldentraube am Ende der Triebe. Die jeweils 5 Kelch- und 5 Kronblätter sind verwachsen, die 5 Zipfel der Blütenkrone sind so lang wie die Kronröhre. Die Blütenkrone hat eine Glocken- bis Trichterform, die Kronblätter sind auf der Außenseite mit gelblichen Drüsenschuppen besetzt und auf der Innenseite behaart. Die Blütezeit fällt in der Regel in die Monate Mai bis Juli, kann aber auch unter entsprechenden klimatischen Bedingungen bis in den Frühherbst reichen. Die Blüten werden vor allem von Hummelarten bestäubt, die mit ihren langen Rüsseln bis auf den Nektar tief in der Blütenröhre reichen. Aber auch Selbstbestäubung spielt bei der generativen Vermehrung eine Rolle. Die Samen werden vor allem mit dem Wind verbreitet. Die Art ist ein Lichtkeimer, bei Aussaat dürfen die Samen daher nicht mit Erde bedeckt werden.
Der mehrjährige, buschige Strauch kann bis zu 1m hoch werden, was jedoch viele Jahre dauert, sodass er im Garten in der Regel wesentlich kleiner bleibt. Sie eignet sich für das Alpinum, einen auf Hochgebirgspflanzen spezialisierten Steingarten, aber nur unter einer geschlossenen Schneedecke ist Rhododendron hirsutum winterfest. Sonst erfriert die Pflanze. Daher muss man die Pflanze entsprechend geschützt überwintern lassen, z.B. in dem sie im Winter in ein dem Steingarten angeschlossenes Kalthaus umquartiert wird. Sie braucht vor allem einen kalkhaltigen Boden – eine Ausnahme unter den meisten Rhododendron-Arten. Das Bodensubstrat sollte außerdem feucht, aber nicht stau-nass sein.
Wie viele andere Rhododendren, so ist Rhododendron hirsutum in allen Pflanzenteilen sehr giftig. Im Umgang mit der Pflanze sollte daher stets Gartenhandschuhe getragen werden.
Foto:
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