Amerikanische Heidelbeere
Die Amerikanische Heidel- oder Blaubeere Vaccinium corymbosum hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in den USA und kommt wild in Feuchtgebieten und sumpfigen Wäldern vor. Sie ist mit unseren europäischen Heidelbeere Vaccinum myrtilis verwandt, wird jedoch viel größer, trägt mehr Früchte und ist auch leichter zu kultivieren. Die in unseren Gärtnereien angebotenen Heidelbeerstauden sind durch Kreuzungen von Vaccinum corymbosum hervorgegangen. Diese Blaubeerenart wird in Amerika schon lange von den Indianern als Naturmedizin genutzt. Man sollte beim Kauf aber darauf achten, dass man sie nicht mit de aus den Südstaaten der USA importierten Sorte Vaccinum Ashei verwechselt, deren großen Beeren nur Zierwert haben, aber völlig geschmacklos sind. Vaccinum corymbosum ist ein mehrjähriger Strauch, der bis zu 3m in die Höhe wachsen kann. Die Stängel wachsen aufrecht und sind stark verzweigt. Die Zweige haben eine glatte Oberfläche oder sind spärlich behaart. Die Blätter sind länglich oval, haben einen kurzen Stiel und sind an den Rändern fein gesägt. Die Blüten sind weiß, cremefarben oder hell rosa gefärbt und bilden Trauben. Die Farbe der Beeren ändert mit dem Reifegrad von weiß über hellviolett bis blauschwarz. Die reifen Beeren haben ein weißes Fruchtfleisch mit einem frischen, süßlichen Geschmack. Im Gegensatz zu unseren heimischen Heidelbeeren färbt das Fruchtfleisch nicht ab. Die Amerikanische Heidelbeere ist im Garten relativ leicht zu kultivieren. Sie braucht lediglich einen kalkfreien, sauren Boden (pH<7), der feucht gehalten werden muss. Man kann sie im herbst aussäen oder im Sommer durch Stecklinge und Absenker vegetativ vermehren. Einfacher ist es, bereits bewurzelte Stauden kaufen und dann an Ort und Stelle an einem halbschattigen Platz im Garten zu pflanzen. Die reifen Beeren kann man während der Sommermonate pflücken. Sie sind reif, sobald man sie leicht ablösen kann. Blätter und Früchte werden für medizinische Anwendungen getrocknet. Die Beeren sind reich an Vitamin A und C, sowie Calcium, Magnesium und Eisen. Man kann sie roh verzehren oder gekocht als Kuchenbelag verwenden oder zu Marmelade und Geleé verarbeiten. Die Zubereitungsmöglichkeiten in der Küche sind fast unbegrenzt: Als Saft, in Quark und Fruchtjoghurt, als Blaubeersorbet oder püriert als Soße zu Desserts. Selbst Salate mit Blaubeeren in Kombination mit Geflügel sind möglich. In Amerika backt die beliebten Muffins mit Blaubeeren. Die Inhaltsstoffe der Amerikanischen Heidelbeere wirken adstringierend, senken den Blutzuckerspiegel und stärken die Venenwände. Frische Beeren wirken abführend, getrocknete Früchte dagegen können bei Durchfall helfen. Auch Harnwegsinfektionen können damit gemildert werden. Abgekochte, frische Beeren können in Kompressen verwendet werden, um Hautekzeme, Verbrennungen ersten Grades oder Hämorrhiden lindern. Die Pigmente der Blaubeere sollen das Sehvermögen verbessern können.
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